Tatverdächtige per Videocam beobachtet Dortmunder Kunstinstallation für Frieden zerstört

Unbekannte haben eine Kunstinstallation für den Frieden mit 1000 Sandsäcken vor dem Dortmunder Rathaus zerstört. Es gibt Videoaufzeichnungen.
Mit einer Kunstaktion aus 1000 aufgetürmten Sandschutzsäcken wollten Studierende der FH Dortmund auf den schlimmen Kriegsalltag in der Ukraine aufmerksam machen. In der Nacht auf Dienstag haben Unbekannte zahlreiche Sandsäcke aus der Installation herausgerissen und das Kunstwerk damit zum Einstürzen gebracht.
Ein an dem Projekt beteiligter Student habe den Angriff über eine Webcam der Stadt in der Nacht zu Dienstag beobachtet, berichtete der Westdeutsche Rundfunk. Wer hinter der Tat steckt, sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt.
Laut Polizei hatte der Student bis zu zehn Tatverdächtige via Webcam beobachtet. Sie seien auf die Sandsäcke geklettert, die auf dem Platz vor dem Rathaus rund um die sogenannte Friedenssäule aufgeschichtet waren. Einige Säcke seien herausgezogen worden, so dass der Turm einstürzte. Dem WDR zufolge wollten die Studierenden die Installation zügig wieder aufbauen.
Dortmunder Studierende hatten am Montag die Dortmunder Friedenssäule auf dem Friedensplatz mitten in der Stadt vier Meter hoch umhüllt. Jeder Sandsack wiegt 15 Kilo, so dass am Ende ein Gewicht von circa 12 Tonnen von den Studierenden um das Denkmal gestapelt wurde.
Die Aktion sollte laut den Erbauern ein Stück Kriegsalltag nach Deutschland holen, die Betrachter nachempfinden lassen, was es heißt, sich auf derartige Art und Weise vor dem Krieg schützen zu müssen. Nach vier Metern Höhe haben die Sandsäcke das Wort "Peace" auf der Säule verdeckt – passend zum momentan gefährdeten Frieden, nicht nur in der Ukraine, sondern in vielen anderen Teilen der Welt. Die Installation der Kunstaktion dauerte von Montagmorgen bis in den späten Mittag hinein an.
- Reporter vor Ort
- Mit Material der dpa