Nach Angriff auf S04-Fans Schalke zu Alkoholverbot bei Derby: "Das ist unverhältnismäßig"

Nach dem brutalen Hooligan-Angriff auf S04-Fans fordert die Polizeigewerkschaft ein Alkoholverbot beim Revierderby. Schalke 04 hält das für überzogen.
Nach dem brutalen Hooligan-Angriff auf Fans von Schalke 04 hält der Verein ein Alkoholverbot für das Revierderby von Schalke gegen Borussia Dortmund am 11. März in der Veltins-Arena für überzogen. "Aus Sicht des FC Schalke 04 ist ein Ausschankverbot von alkoholhaltigen Getränken bei Heimspielen grundsätzlich weder verhältnismäßig noch zielführend mit Blick auf die Argumentation der Sicherheitsbehörden", teilte ein Sprecher am Montag mit. Bereits 2010 habe eine Studie der Universitäten Liverpool und Mailand aufgezeigt, "dass Alkoholverbote nicht die so häufig proklamierten Effekte erzielten".
Anhänger von S04 wurden am Wochenende von mindestens 100 gewaltbereiten Fußball-Hooligans vermutlich aus dem Umfeld der Fanszene von Rot-Weiß Essen und Borussia Dortmund angegriffen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte daraufhin ein Alkoholverbot beim Derby gefordert.
Es sei Ansinnen von Schalke 04, "die Partie regulär – mit Ausschank von Alkohol – auszutragen", teilte der Pressesprecher t-online am Dienstag weiter mit. "Wir werden uns damit nach dem Heimspiel gegen Stuttgart beschäftigen, im Austausch mit allen zuständigen Sicherheitsbehörden."
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NRW-Polizeigewerkschaftschef Michael Mertens hatte "Bild" am Montag gesagt: "Es muss alles dafür getan werden, um Gewalt bei diesem Hochrisikospiel zu vermeiden. Dazu gehört auch ein Alkoholverbot im Stadion."
Die Polizei schließt nicht aus, dass der Angriff auf die Schalke-Ultras "eine Reaktion nach sich zieht", wie ein Polizeisprecher mitteilte. "Wir appellieren an die Vereine und beide Fanlager, die Situation in den nächsten Wochen nicht weiter eskalieren zu lassen." Das Derby zwischen Schalke und Dortmund gilt ohnehin als Hochrisikospiel.
- Anfrage an Pressestelle von Schalke 04
- Mit Material der dpa