t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalDortmund

Karstadt in Dortmund: Kann die Filiale erhalten bleiben? Gewerkschaft hofft


Karstadt-Schließung in Dortmund
Gewerkschaft glaubt an Erhalt: "Kapitel nicht abgeschlossen"


Aktualisiert am 14.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
imago images 0199286110Vergrößern des Bildes
Das Karstadt-Haus in Dortmund soll geschlossen werden. Das Kaufhaus ist ein wichtiger Ankerpunkt für den Dortmunder Einzelhandel. (Quelle: IMAGO/Anja Cord)

160 Karstadt-Mitarbeiter in Dortmund sollen ihren Job verlieren. Doch der Umsatz der Filiale stimme, sagt die Gewerkschaft. Das Problem sei ein ganz anderes.

Nach der Bekanntgabe der Schließung des Karstadt-Warenhauses in Dortmund machen Politiker, Gewerkschaft und Mitarbeiter gegen das Vorhaben mobil. Gemeinsam wolle man weiter für den Erhalt der Filiale auf dem Westenhellweg kämpfen, teilte Verdi Westfalen mit.

Rund 160 Beschäftigte sollen durch die Schließung in Dortmund ihren Arbeitsplatz verlieren. Geplant ist die Schließung des Hauses am 31. Januar 2024. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verdi rüstete wenige Stunden nach Bekanntgabe der Pläne verbal zum Kampf: "Das Haus hätte aufgrund des guten Standortes durchaus betrieben werden können. Wer es hier nicht schafft, sollte die Branche wechseln und mit dem Einzelhandel aufhören", twitterte Verdi Westfalen das Statement von Reiner Kajewski, Gewerkschaftssekretär für den Handel, wenige Stunden nach der Bekanntgabe der Schließungspläne des Konzernvorstandes.

Verdi: Kapitel ist in Dortmund auf keinen Fall abgeschlossen

Im Interview mit Radio 91.2. legte der Gewerkschafter nach: "Der Umsatz dieser Filiale ist gar nicht so schlecht. Da muss es unter den Bedingungen auch möglich sein, das Geschäft auch weiterzuführen." Für ihn sei das Kapitel auf keinen Fall geschlossen. Man werde nun gemeinsam dafür kämpfen, dass der Standort erhalten bleibe.

Das Problem des Standortes ist aus Sicht der Gewerkschaft nicht der fehlende Umsatz, sondern die immens teure Miete, die aber durch Fehlentscheidungen des oberen Managements selbst verursacht wurde. "Das Haus hat mal Karstadt gehört und ist verkauft worden. Die Beschäftigten haben die Mietverträge nicht abgeschlossen. Diese Miete ist nicht von einem solchen Haus zu stemmen. Das ist die große Frechheit", sagte Gewerkschafter Kajewski dem lokalen Nachrichtenportal Nordtadtblogger.de.

Innenstadtsterben wird immer dramatischer

Die Immobilie ist seit im Besitz der New Yorker Investmentgesellschaft RFR – der israelische Unternehmer Beny Steinmetz hatte laut Immobilienzeitung vor fünf Jahren 13 an Karstadt vermietete Warenhäuser an die verkauft. Im Kern werde es bei dem gemeinsamen Kampf um die Erhaltung der Filiale laut Gewerkschaft nun darum gehen, wie sich der Vermieter verhalten wird.

Die dritte Karstadt-Insolvenz und die einhergehenden Filialschließungen trifft die Ruhrgebietsstadt hart. Neben dem Arbeitsplatzverlust der 160 Beschäftigen würde der angekündigte Auszug von Karstadt aus dem rund 21.000 Quadratmetern großen Verkaufsgebäude für ein gewaltiges Loch auf der Fußgängerzone sorgen. Das Innenstadtsterben schreitet in Dortmund damit massiv voran und wird zum immer größeren Problem für die lokale Politik.

Oberbürgermeister Westphal lädt Betriebsräte ein

Bereits am Montag reagierte Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) und lud die Betriebsräte des Kaufhauses zur Sitzung des Verwaltungsvorstandes am heutigen Dienstag ein. Für Westphal ist die Schließung des größten Warenhauses in der Innenstadt ein Dorn im Auge. "Das Haus gehört zu den umsatzstärksten Warenhäusern der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH", äußerte sich Westphal bereits Anfang des Jahres. Ein Kaufhaus-Konzept sei auch trotz des Online-Handels möglich, allerdings müssten Veränderungsprozesse für das Warenhaus angestoßen werden.

Auch die Industrie- und Handelskammer Dortmund (IHK) zeigte sich betroffen über die Nachricht der Schließung: "Bis zuletzt hatten wir gehofft, dass der Standort erhalten bleibt. Das Karstadt-Haus stellte über viele Jahrzehnte hinweg einen zentralen Anlaufpunkt als Vollsortimenter in der City dar. Für Dortmund ist das ein schwerer Rückschlag als Handelsmetropole Westfalens", teilte Simone Bergmann, IHK-Geschäftsführerin Handel, Dienstleistungen und Existenzgründungen, mit.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website