Norman Volker Franz: LKA fahndet seit 1999 nach flüchtigem 5-fach-Mörder

Fünf Menschen soll er umgebracht haben und ist dennoch auf freiem Fuß: Norman Volker Franz brach 1999 aus dem Gefängnis aus. Das LKA sucht ihn noch immer.

Es ist einer der spektakulärsten Kriminalfälle Deutschlands. Und er ist bis heute nicht abgeschlossen: Seit 24 Jahren fahnden die internationalen Behörden nach Norman Volker Franz, der fünf Menschen getötet und zahlreiche andere Verbrechen begangen haben soll. Spektakulär ist an dem Fall vor allem, dass Franz bereits mehrfach festgenommen wurde. Genauso oft aber konnte er aus dem Gefängnis fliehen.

Norman Volker Franz, geboren am 30. Januar 1970, schloss sich als junger Erwachsener einer kriminellen Bande an: Überfälle, Zigarettenschmuggel, Handel mit gefälschten Markenjeans. Das Repertoire der Bande war vielfältig, bald aber sollte noch Mord dazukommen. Franz' Bande, die unter anderem in Dortmund aktiv war, geriet in Streit mit anderen Kriminellen. Es ging um Geld, um Schulden, die Franz und seine Komplizen nicht begleichen wollten. Stattdessen wollten sie die Männer töten.

Opfer mit Handgranate und Schusswaffen getötet

Eine Handgranate wurde in das Auto der drei Rivalen geschmissen, auf die Überlebenden unter anderem mit einer Schrotflinte geschossen. Einer der Männer überlebte schwer verletzt. Wer die Granate geworfen und wer geschossen hat, in diesen Fragen weichen die Quellen voneinander ab. Fakt ist aber, dass Franz an den Morden maßgeblich beteiligt war. Er flüchtete mit seiner Lebensgefährtin ins Ausland. In Frankreich konnte er verhaftet werden und wurde 1996 vom Dortmunder Schwurgericht wegen zweifachen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Knapp ein Jahr später konnte Franz flüchten, indem er die Gitterstäbe seines Zellenfensters durchsägte. Seine Frau – die er in Haft heiratete – erwartete ihn mit einem Fluchtwagen. Gemeinsam zog das Paar durch Deutschland; um an Geld zu kommen, verübte Franz Raubüberfälle. In Weimar und Halle erschoss er insgesamt drei Wachleute von Geldtransportern. Dann setzten sich der Mehrfachmörder und seine Frau nach Portugal ab.

Franz lebte unter falschen Namen in Portugal

Laut nordrhein-westfälischem Landeskriminalamt lebte Franz mit seiner Frau und dem gemeinsamen Kind in der Stadt Albufeira, arbeitete in der Immobilienbranche. Dabei benutzte er falsche Namen, in Portugal kannte man Norman Volker Franz als Carsten Müller oder Michael Stuever.

Bei einer Verkehrskontrolle aber konnte er gestellt werden, er kam wieder ins Gefängnis. Diesmal in das Zentralgefängnis von Lissabon. 1999 gelang ihm erneut die Flucht, abermals sägte er die Gitterstäbe durch und seilte sich mit Bettlaken ab. Seitdem wird Norman Volker Franz per internationalem Haftbefehl gesucht. Auch das LKA Nordrhein-Westfalen gibt in dem Fall nicht auf. Im März 2023 hat es die Fahndung nach dem fünffachen Serienmörder aktualisiert.

Wer weiß, wo sich Norman Volker Franz aufhält?

Norman Volker Franz ist 1,77 Meter groß und hat eine athletische Figur. Der heute 53-Jährige hat hellblonde Haare und braune Augen, auffällig sei laut Polizei seine starke Körperbehaarung. Die Polizei fragt die Bevölkerung nach Hinweisen zu Franz' Aufenthaltsort. Gleichzeitig aber warnt sie davor, eigenständig auf den Gesuchten zuzugehen. "Da der Gesuchte möglicherweise bewaffnet ist, verständigen Sie auf jeden Fall die Polizei und sprechen Sie den Beschuldigten nicht an!", heißt es vonseiten der Polizei.

Hinweise nimmt die Polizei unter dem Notruf 110 oder unter der Nummer 0211/939-0 entgegen. Schriftliche Hinweise erreichen die Ermittler per E-Mail an poststelle.lka@polizei.nrw.de.