Erste Bilanz der Polizei Bauernproteste: Über 500 Traktoren fuhren über die B1
Über 500 Landwirte rollten am Montag geschlossen mit ihren Traktoren über die B1 und demonstrierten gegen die Sparmaßnahmen der Regierung. Die Polizei spricht von friedlichen Protesten.
Landwirte haben am Montag ihren Frust über die Regierungspolitik bundesweit mit Verkehrsstörungen und Versammlungen spürbar gemacht. In der Region um Dortmund hat am Montag in Unna eine Versammlung mit zahlreichen Traktoren stattgefunden. Von Unna zogen die Landwirte geschlossen Richtung Soest weiter.
Die Polizei in Unna schätzt, dass sich weit über 500 Landwirte mit ihren Traktoren an der Protestaktion beteiligt haben. Zu besonderen Vorfällen sei es nicht gekommen. Die Veranstaltung sei von gegenseitigem Respekt der Landwirte und Bürgerinnen und Bürger geprägt gewesen, sagte ein Sprecher. Der Ortsvereinsvorsitzende Dortmund Nord-Ost des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), Thorsten Westermann, berichtet laut "WAZ" von über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Der Bauernverband will mit den Aktionen dafür sorgen, dass die Bundesregierung geplante Streichungen von Subventionen vollständig zurücknimmt. Die Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP hatte am Donnerstag angekündigt, sie wolle einen Teil der angedachten Kürzungen doch nicht umsetzen. Dem Bauernverband reicht das aber nicht aus. Konkret geht es um Subventionen beim Agrardiesel, die laut den aktuellen Regierungsplänen schrittweise abgeschafft werden sollen.
Rettungswagen musste eskortiert werden
Im Vorfeld hatte der Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband (WLV) laut dem lokalen Sender "Radio Unna" Teilnehmer darüber informiert, dass sich eventuell Personen mit radikalen, rechten oder weiteren "nicht zu akzeptierenden Absichten" einschleusen könnten. In Dortmund hatten Querdenker den Fahrtwind der Bauernproteste genutzt, um im Vorfeld am Sonntag Verschwörungsmythen während eines Autokorsos zu verbreiten. Am Montag hat es beim Traktorenkorso laut Polizeiangaben jedoch keine besonderen Vorfälle gegeben.
Bereits am Montagmorgen hatten sich dutzende Landwirte aus Dortmund und Umgebung an der technischen Universität Nähe der Technischen Universität versammelt, um von dort aus per Korso über die B1 nach Unna zu fahren. Bereits am Sammelpunkt seien laut einem Reporter vor Ort so viele Teilnehmer gekommen, dass die Polizei weitere Einsatzkräfte organisieren musste.
Auf der B1 sei es demnach gegen Mittag in Höhe der Dortmunder Westfalenhallen zu erheblichen Verkehrsproblemen gekommen. Ein Rettungswagen musste laut den Reporterangaben trotz eigenem Blaulicht und Martinshorn von der Polizei durch den Rückstau hinter dem Korso eskortiert werden.
- Reporter vor Ort
- Mit Material der dpa
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Unna vom 5. Januar 2024
- Auskunft der Pressestelle der Polizei Unna
- RadioUnna.de: Trecker-Demo im Kreis Unna
- WAZ.de: Bauernproteste bei Dortmund: Wann sie am Montag enden sollen