Dresden: Noch-Ehefrau geschubst? Dirk Hilbert soll 5.000 Euro zahlen

Kommt Dirk Hilbert um einen Gerichtsprozess wegen Körperverletzung herum? Die Staatsanwaltschaft hat dem Oberbürgermeister von Dresden einen Deal angeboten.

Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) soll nach dem mutmaßlichen Angriff auf seine Ehefrau voraussichtlich eine Geldstrafe von 5.000 Euro zahlen müssen. Das berichten die "Dresdner Nachrichten" und die "Sächsische Zeitung".

Diese Summe hat die Dresdner Staatsanwaltschaft Hilbert demnach gegen eine Einstellung des Verfahrens angeboten. Pikant: Vollkommen überzeugt davon, dass Hilbert seine Frau nicht verletzt hat, sind die Ermittler nämlich nicht. Denn auch eine Einstellung des Verfahrens ohne eine Auflage wäre möglich gewesen.

Ein Oberstaatsanwalt sagte der "Sächsischen Zeitung": "Unter Berücksichtigung der relativ geringen Verletzungen der Ehefrau von Herrn Hilbert und dessen wirtschaftlichen Verhältnissen wurde dem Beschuldigten die Einstellung gegen Zahlung eines mittleren vierstelligen Geldbetrages angeboten."

Noch-Ehefrau warf Hilbert Gewalt vor

Su Yeon Hilbert, von der sich Hilbert nach Bekanntwerdens seiner Affäre nach 15 Jahren Ehe getrennt hat, hatte ihren Noch-Ehemann im September wegen Körperverletzung angezeigt. Die beiden waren in ihrem früheren gemeinsamen Haus in Dresden-Klotzsche am 24. September in einen Streit geraten, Su Yeon Hilbert stürzte von einer Treppe.

Wenn Hilbert das Angebot der Staatsanwaltschaft, das Verfahren einzustellen, annimmt, bleibt ungeklärt, wie es zu den Verletzungen von Su Yeon Hilbert gekommen ist. Laut der "Sächsischen Zeitung" hatte sie bei dem Vorfall mehrere Schürfwunden erlitten. Sie hatte angegeben, dass Hilbert sie gestoßen habe.

Der Dresdner Oberbürgermeister steht neben dem fragwürdigen Vorfall in seinem früheren Wohnhaus auch wegen seiner Ausgabenfreude im Stadtrat in der Kritik: Eine rund 190.000 Euro teure Party im Rathaus für junge Menschen ließ Hilbert trotz der derzeit geltenden Haushaltssperre ebenso abhalten wie ein Treffen in einem edlen Pillnitzer Weingut mit Bürgermeistern von Dresdens Umlandgemeinden Anfang September.