Schlaganfall: In ostdeutschen Bundesländern ist das Risiko am höchsten

Der Anteil von Menschen mit Schlaganfall-Problemen ist in Ostdeutschland deutlich höher als im Rest des Landes. Die Zahlen aus Berlin stechen jedoch hervor.

Mehr als einer von 100 Menschen in Deutschland hat in seinem Leben schon mindestens einen Schlaganfall oder damit verbundene Komplikationen erlitten. Das zeigt der Morbiditäts- und Sozialatlas des "Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung" (BIFG) mit Werten aus dem Jahr 2021. Der prozentuale Anteil in der Gesamtbevölkerung liegt bei 1,55 Prozent.

Am höchsten ist der Wert in Ostdeutschland. Die drei Bundesländer mit den höchsten Werten liegen allesamt hier. Trauriger Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt. Der Anteil an Einwohnern in Sachsen-Anhalt, die schon mindestens einen Schlaganfall hatten, lag lauf BIFG im Jahr 2021 bei 2,47 Prozent und damit fast 60 Prozent über dem Durchschnitt im Bund.

Auch die Stadt mit dem höchsten Anteil deutschlandweit liegt in Sachsen-Anhalt: In Dessau-Roßlau liegt der Wert bei 3,19 Prozent und damit 106 Prozent über dem Bundesschnitt.

Hoher Wert in Chemnitz

Das Bundesland mit dem zweithöchsten Wert ist Thüringen. 2,21 Prozent der Einwohner hatten bereits einen Schlaganfall, 42 Prozent mehr als im bundesweiten Durchschnitt. Hier liegt der Landkreis mit dem höchsten Wert in Deutschland: Hildburghausen (3,01 Prozent, 94 Prozent mehr).

Nach Thüringen folgt Sachsen. Hier lag der Anteil von Menschen mit Schlaganfall oder Komplikationen bei 2,16 Prozent und damit 39 Prozent über dem Wert im Bund. Die Stadt mit dem zweithöchsten Wert aller Städte Deutschlands liegt im Freistaat: Es ist Chemnitz (3,13 Prozent, 101 Prozent mehr als der Durchschnitt).

Näher am deutschen Mittelwert sind die Bundesländer Brandenburg (1,74, Prozent, zwölf Prozent mehr) und Mecklenburg (1,77 Prozent, 14 Prozent mehr). Positiv sticht die Bundeshauptstadt heraus: Der Wert von 1,38 Prozent in Berlin liegt um 11 Prozent unter dem Durchschnitt im Rest des Landes.