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Wuppertal gleich zweimal im Schwarzbuch: Goldene Bänke und leeres Parkhaus


Kritik vom Bund der Steuerzahler
Wuppertals goldene Bänke stehen nun im "Schwarzbuch"

Von dpa
Aktualisiert am 17.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Steuerzahlerbund empört über «Goldene Bänke von Wuppertal»Vergrößern des BildesBlick auf die goldenen Bänke in der Innenstadt. Zehn Bänke kosteten rund 400.000 Euro. (Quelle: Roberto Pfeil/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Die goldenen Bänke in der Wuppertaler Fußgängerzone bringen den Bund der Steuerzahler auf die Palme. Die Stadt habe "jegliches Augenmaß" verloren.

Die Aufstellung von zehn goldenen Sitzbänken für rund 400.000 Euro in der Wuppertaler Innenstadt hat es ins neue Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler geschafft – und das ist wenig ruhmreich, denn im Schwarzbuch werden jedes Jahr ausgesuchte Fälle von Steuergeldverschwendung aufgelistet.

Unter der Überschrift "Vornehm geht der Haushalt zugrunde" wirft der Steuerzahlerbund die Frage auf, warum sich eine Stadt wie Wuppertal, die einen Schuldenberg von 1,6 Milliarden Euro vor sich herschiebe, teure goldfarbene Sitzbänke in der Innenstadt leiste. Alle zehn Bänke, die seit Oktober 2022 aufgestellt worden seien, kosteten zusammen 400.000 Euro. Dabei habe Wuppertal "jedes Maß verloren". Zudem seien die Bürger empört über "unbequeme Bänke ohne Rückenlehnen, die marode, alt, verschmutzt und verwahrlost erscheinen".

Die Stadt Wuppertal nennt es "Kunst zum Sitzen"

"Kunst zum Sitzen" nennt dagegen die Stadt Wuppertal die Bänke. "Mit der goldfarbenen Beschichtung des Bank-Rahmens spannt der Entwurfsverfasser den Bogen zu den goldenen Rahmen der Gemälde im naheliegenden Von-der-Heydt- Museum", argumentierte die Stadt bereits vor dem Erscheinen des Schwarzbuches.

Gefördert wurden die Bänke in Wuppertal, das mit 1,6 Milliarden Euro Schulden zu einer der am höchsten verschuldeten Kommunen in NRW gehört, zu 80 Prozent von Bund und Land Nordrhein-Westfalen. Das Land hatte ebenfalls schon Kritik vom Steuerzahlerbund geerntet: Schließlich habe es erst im November 2022 eine finanzielle Notlage ausgerufen, um neue Schulden zu machen und die Schuldenbremse zu umgehen, so der Steuerzahlerbund.

Kritik gab es auch von vielen Wuppertalern. Sie bemängelten, dass es keine Rückenlehnen gebe und schon erste Verwitterungspuren sichtbar seien. Gegen diesen Spott wehrte sich die Stadtverwaltung: Die Bänke seien Teil einer Verbesserungsmaßnahme für die Innenstadt. Viele Bürger hätten sich mehr öffentliche Sitzgelegenheiten zum Verweilen gewünscht.

Auch mit leerem Parkhaus steht Wuppertal im Schwarzbuch

"Das sind Maßanfertigungen und keine Stadtmöbel aus dem Katalog", sagte eine Sprecherin der Stadt. Die vermeintliche "Verwitterung" sei normal: Der Regen wasche Tannine aus, dadurch werde mit der Zeit ein grau-silberner Farbton hinzukommen. "Ein Teil regt sich auf, ein Teil fotografiert die Bänke als neue Attraktion. Sie werden nach unserer Beobachtung sehr gut genutzt. Und die großen geschwungenen Bänke und das schöne Wetter kommen ja erst noch", so die Sprecherin.

Wuppertal hat es übrigens nicht nur mit den goldenen Bänken ins neue Schwarzbuch geschafft. Die Stadt sei zudem dadurch aufgefallen, dass dort ein Parkhaus fast zwei Jahre lang auf Autos gewartet habe, so der Steuerzahlerbund. Weil die Stadt sich nicht rechtzeitig um einen Betreiber gekümmert habe, seien nach der 4,1 Millionen Euro teuren Sanierung die Einnahmen ausgefallen, heißt es im Kapitel "teure Fehler".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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