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Düsseldorf: Stadt benennt Platz und Straße wegen Franz Jürgens um


Neue historische Erkenntnisse
NS-Anhänger als Namensgeber – Stadt reagiert

Von t-online, fe

21.03.2024Lesedauer: 2 Min.
imago246201322Vergrößern des BildesGedenkstein an der Richtstätte (Archivbild): Der Name von Franz Jürgens soll ausgeblendet werden. (Quelle: Uwe Schaffmeister)
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In Düsseldorf werden ein Platz, eine Straße und ein Berufskolleg umbenannt. Der Grund: Der Namensgeber soll ein Anhänger des NS-Regimes gewesen sein.

Zur Zeit der NS-Herrschaft war Franz Jürgens Oberstleutnant der Düsseldorfer Schutzpolizei und galt lange als Widersacher des Regimes. So wurde er für seine Unterstützung der "Aktion Rheinland" über Jahrzehnte hinweg geehrt. Die Aktion von Widerstandskämpfern sah die kampflose Übergabe der Stadt an die Alliierten vor.

Nun aber gibt es neue Erkenntnisse zu der historischen Person: Franz Jürgens soll der nationalsozialistischen Ideologie näher gestanden haben, als es bislang bekannt gewesen ist. Erst in den vergangenen Tagen soll er sich gegen die Nationalsozialisten gestellt haben. Das habe eine tiefgreifende Aufarbeitung der "Aktion Rheinland" durch die Mahn- und Gedenkstätte ergeben.

Straße und Platz werden umbenannt

Diese Erkenntnisse haben nun Auswirkungen auf das Düsseldorfer Stadtbild. Am Donnerstag hat sich der Stadtrat auf einen Umgang mit der Person Jürgens geeinigt und entsprechende Maßnahmen beschlossen. Diese sehen unter anderem die Umbenennung des "Jürgenplatzes" in Unterbilk vor.

Das bedeuten die Maßnahmen konkret:

  • Das Franz-Jürgens-Berufskolleg in Friedrichstadt wird umbenannt. Voraussichtlich wird der Beschluss zum neuen Namen bei einer kommenden Ratssitzung erfolgen. Auch soll der "Gedenkraum" in der Schule umgestaltet werden.
  • Der "Jürgensplatz" in Unterbilk bekommt einen neuen Namen. Vor der Umbenennung soll es eine Bürgerbeteiligung geben. Bei dieser soll der Namensvorschlag "Edith-Fürst-Platz" diskutiert werden.
  • Die "Franz-Jürgens-Straße" in Golzheim wird in "Else-Gores-Straße" umbenannt. Hier soll – wie auch am jetzigen Jürgensplatz – ein Schild auf die Geschichte von Franz Jürgens und die Hintergründe der Umbenennung hinweisen.
  • Auch soll der Gedenkstein an der Richtstätte an der Anton-Betz-Straße umgestaltet werden. Der Name von Franz Jürgens soll mit einer Plexiglasscheibe überblendet werden. Diese soll eine Streichung des Namens andeuten, ihn aber dennoch erkennbar lassen. Die Textplatte des vorhandenen Metallschildes soll zudem erneuert und ausgetauscht werden.
  • Das Ehrengrab für Franz Jürgens auf dem Nordfriedhof soll mit einem Schild mit kommentierender Funktion versehen werden.

Ehrung der "Aktion Rheinland" wird fortgeführt

Die Neubewertung der Person Franz Jürgens soll darüber hinaus jedoch keine Auswirkung auf die Ehrung der "Aktion Rheinland" haben. "Die Gruppe um Aloys Odenthal und August Wiedenhofen und vor allem auch die vier ermordeten Zivilisten Andresen, Kleppe, Knab und Weill werden auch zukünftig geehrt und gewürdigt", so die Stadt. "Die aktive Beteiligung von Franz Jürgens am NS-Staat wiegt jedoch so schwer, dass keine Ehrung mehr möglich ist."

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Stadt Düsseldorf vom 21. März 2024 (per E-Mail)
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