t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalDüsseldorf

Düsseldorf: Paar vermietet Fluchtautos an Geldautomatensprenger – Urteil


Urteil in Düsseldorf
Haftstrafe für Mietwagen der besonderen Art

Von dpa
Aktualisiert am 12.06.2025 - 17:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Zerstörter Geldautomat (Archivbild): In Düsseldorf musste sich ein Paar vor Gericht verantworten.Vergrößern des Bildes
Zerstörter Geldautomat (Archivbild): In Düsseldorf musste sich ein Paar vor Gericht verantworten. (Quelle: Guido Schulmann/dpa)
News folgen

Auf schnelle Wagen für Geldautomatensprenger hatte sich ein Autovermieter aus Gronau spezialisiert. Das bringt ihm nun Jahre hinter Gittern ein.

Für einen Mietwagen-Service der besonderen Art ist ein Autovermieter aus Gronau zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Düsseldorf sprach ihn wegen Beihilfe zu Sprengstoffexplosionen und zu besonders schwerem Diebstahl schuldig.

Der 24-Jährige hatte seine Wagen wissentlich an Geldautomatensprenger vermietet. Abgehörte Telefonate bewiesen, dass er wusste, wozu die Wagen genutzt wurden. Seine 22 Jahre alte Freundin wurde dagegen vom Vorwurf der Mittäterschaft freigesprochen. Sie muss dennoch 80 Sozialstunden leisten, weil sie gefälschte Coronatest-Ergebnisse weitergegeben hatte.

Der 24-Jährige hatte die Autovermietung im April 2022 gegründet und die hochmotorisierten, weit über 250 Kilometer pro Stunde schnellen Wagen als "Traumautos" angeboten und beworben. Seine Freundin hatte ihm als geringfügig Beschäftigte im Büro geholfen.

Zu oft an den Tatorten

Das Geschäft lief gut – bis der Polizei 2023 auffiel, dass die Mietwagen aus Gronau auffällig oft in der Nähe von Geldautomatensprengungen auftauchten. In der Folge war der Gronauer Autovermieter überwacht worden, die Telefone der beiden Angeklagten abgehört und ihre Chats ausgewertet.

Laut Anklage hatte sich das Paar regelmäßig über die mit den Mietfahrzeugen verübten Geldautomatensprengungen ausgetauscht. Dem 24-Jährigen "wurde auch sein eigenes Misstrauen gegenüber den Kunden aus den Niederlanden zum Verhängnis", berichtete die Vorsitzende Richterin. "Er hatte im April 2023 Tracker in seine Autos einbauen lassen, um zu verfolgen, wo die Wagen sind."

250 bis 300 Euro Miete pro Tag

Der 24-Jährige soll durch die hohen Mietpreise – 250 bis 300 Euro pro Tag – finanziell von den Automatensprengungen profitiert haben. Mit Folgen: "Zumindest in einem Fall starb ein unbeteiligter Verkehrsteilnehmer bei der rasanten Flucht der Täter vor den Einsatzkräften", sagte eine Gerichtssprecherin.

Die Verteidiger hatten hinsichtlich der Hauptvorwürfe Freisprüche für das Paar gefordert. Der Staatsanwalt hatte fünfeinhalb Jahre Haft für den Hauptangeklagten beantragt. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig. Der Fall wurde seit Januar am Landgericht in Düsseldorf verhandelt.

Verwendete Quellen
  • Landgericht Düsseldorf
  • Deutsche Presse-Agentur
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom