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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktuelle Umfrage der Linken Düsseldorfer befürworten Bürgerentscheid zur Oper

Die Linke will die Bürger über den Neubau der Oper in Düsseldorf entscheiden lassen. Deshalb gibt die Partei eine Umfrage in Auftrag – mit einem klaren Ergebnis.
Die Bürger möchten beim geplanten Neubau der Oper am Wehrhahn mitreden. Auf die Frage "Würden Sie es eher befürworten oder eher ablehnen, in einem Bürgerentscheid über einen Opernneubau in Düsseldorf mit möglichen Kosten von bis zu 1,5 Milliarden Euro mitentscheiden zu können?" antworteten 74,8 Prozent der 1.002 Befragten positiv. Dabei gaben 62,7 Prozent "eindeutig befürworten" an und 12,1 Prozent "eher befürworten".
Die Ratsfraktion der Linken hatte die "Civey"-Umfrage in Auftrag gegeben und stellte die Ergebnisse jetzt vor. 18,7 Prozent der Befragten wollen dagegen keinen Bürgerentscheid. Hier antworteten auf die Frage 13,9 Prozent mit einem "eindeutig ablehnen" und 4,8 Prozent mit "eher ablehnen". 6,5 Prozent hatten "weiß nicht" angegeben.
Oper Düsseldorf: Neubau soll zum Bürgerentscheid werden
Für die Linke ist das Ergebnis mit rund 75 Prozent ein "eindeutiges Votum". Die Fraktion wird jetzt in der nächsten Ratssitzung (10. Juli) den Antrag einbringen, dass parallel zur Kommunalwahl am 14. September auch ein Bürgerentscheid mit der Frage "Soll die Landeshauptstadt Düsseldorf von einem Neubau des Opernhauses für die Deutsche Oper am Rhein absehen?" stattfindet.
Dafür müsste sich aber zunächst einmal eine Zweidrittelmehrheit bei der anstehenden Ratssitzung finden, woran selbst Linke kaum glaubt. Ratsfrau Julia Marmulla wirbt deswegen noch bei einzelnen Mitgliedern der SPD und bei den Grünen um Zustimmung, weil es dort laut der Linken auch Bedenken bezüglich des Opernneubaus gibt. "Jede Stimme zählt", sagt Marmulla. Bei der Union hat sie dagegen keine Hoffnung auf Abweichler. Die Linke stellt daher die Frage: "Warum fürchtet die CDU eigentlich ein Votum der Bürger?"
Linke will Sanierung der Oper in Düsseldorf statt Neubau
Die Fraktion betonte allerdings auch noch einmal, dass sie weiterhin hinter einer Oper in Düsseldorf stehe. Die Linke bevorzuge lediglich die vermutlich günstigere Sanierung der aktuellen, maroden Spielstätte an der Heinrich-Heine-Allee. Wie viele Millionen eine Sanierung kosten dürfe, darauf findet die Linke jedoch keine konkrete Antwort.
Ein Milliarden-Neubau sei aber sicherlich zu teuer, da etwa im Unterschied zum Neubau des technischen Rathauses (für rund 500 Millionen Euro) und der Sanierung der Theodor-Heuss-Brücke (für mehr als 600 Millionen Euro) im Fall der Oper "die hohe Haushaltsbelastung nicht mit der Sicherung vitaler Infrastrukturen und Dienstleistungen" begründet werden könne. Und da andere Projekte wegen des teuren Opernneubau-Projekts verhindert würden, sagt Marmulla: "Die Befragung der Menschen ist ein Muss."
- Reporter vor Ort