Düsseldorf Woelki hält an Firmung in Düsseldorf fest
Nach einem Gespräch mit Mitgliedern der Düsseldorfer Kirchengemeinde St. Margareta bleibt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki dabei, dass er dort 17 Jugendliche firmen will. "Stand heute ist, dass er an der Firmung festhält", sagte am Freitag ein Sprecher des Erzbistums Köln. Allerdings werde es in den kommenden Tagen noch ein Gespräch mit den Firmlingen geben. Dieses solle Grundlage einer endgültigen Entscheidung sein.
Mehr als 140 Mitglieder der Gemeinde hatten Woelki in einem Offenen Brief aufgefordert, von der Firmung abzusehen. In der Gemeinde sind zwei Pfarrer tätig gewesen, die des sexuellen Missbrauchs verdächtigt werden. Einer von ihnen ist inzwischen tot. In beiden Fällen wird Woelki vorgeworfen, zu lange seine schützende Hand über die Priester gehalten zu haben.
Am Donnerstagabend sprach Woelki vor Ort zwei Stunden lang hinter verschlossenen Türen mit gut 40 Mitgliedern der Gemeinde. Am Freitag teilte er dazu mit: "Wir können Gräben nur überwinden, wenn wir miteinander reden. Ich kann viele Sorgen und Vorwürfe verstehen und mir ist es wichtig, sie zu hören. Nur dann können wir zusammen weitergehen und Lösungen finden."
Der Gemeindepfarrer Oliver Boss sagte am Freitag im WDR, das Gespräch sei in großer Offenheit verlaufen. "Kardinal Woelki hat seine Position der Dinge dargelegt, die Gemeindevertreter (...) haben ihre Fragen, ihre Statements ebenfalls in sehr großer Offenheit ihm gegenüber geäußert", sagte Boss. "Ich denke, dass überhaupt miteinander geredet wurde, das war schon ein sehr gutes Zeichen."
Etwa 100 Gemeindemitglieder demonstrierten bei Woelkis Ankunft mit roten Karten gegen ihn. Woelki ging an ihnen vorbei, ohne das Gespräch mit ihnen zu suchen. "Er hat uns gar nicht richtig zur Kenntnis genommen", kritisierte eine der Demonstrantinnen im WDR Fernsehen. "Er guckt darüber hinweg, und es dreht sich um ihn. Das ist mein Eindruck, den ich von ihm habe."