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SPD fordert mehr Maßnahmen bei Gewinnung von Lehrkräften


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SPD fordert mehr Maßnahmen bei Gewinnung von Lehrkräften

Von dpa
14.06.2021Lesedauer: 2 Min.
SchuleVergrößern des BildesEin Stuhl steht in einem Klassenzimmer einer Schule auf dem Tisch. (Quelle: Marijan Murat/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die SPD-Landtagsfraktion hat ein Maßnahmenpaket zur Gewinnung von Lehrkräften vorgelegt, um auch die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche abzufedern. Besonders die Brennpunktschulen bekämen nicht das notwendigen Personal, sagte der SPD-Bildungsexperte Jochen Ott am Montag. Durch ein neues Listenverfahren sollten Lehrkräfte diesen Schulen zugewiesen werden und auch deutlich höhere Zulagen bekommen.

Zugleich versuchte Ott Befürchtungen zu zerstreuen, die SPD wolle eine Zwangsrekrutierung von Lehrern in sozial benachteiligten Stadtteilen. Wenn Lehrer einmal an solche Schulen kämen, seien viele nach kurzer Zeit begeistert. "Aber diese große Einstiegshürde ist nun mal da." Vorstellbar sei, dass junge Lehrkräfte zwei oder drei Jahre nach der Berufsausbildung an eine Schule mit besonders hohem Lehrermangel gingen. Eine Zwangsrekrutierung werde auf Dauer nicht erfolgreich sein. Schulleiter sollten ihre Teams auch selber aussuchen können.

Dem Studienabbruch in den naturwissenschaftlichen und technischen MINT-Fächern solle gezielt mit Anreizsystemen und finanziellen Fördermaßnahmen begegnet werden, heißt es weiter in einem SPD-Antrag für das Plenum. In den nächsten zehn Jahren fehlten in NRW fast 26.000 Stellen für Lehrkräfte in den MINT-Fächern. Bis 2025 fehlten mehr als 26.000 Absolventen für das Grundschullehramt fehlen.

Jedes Jahr bekomme das Finanzministerium Millionen Euro für nicht besetzte Lehrerstellen zurück, sagte Ott. 2019 seien es rund 226 Millionen Euro gewesen, 2020 sogar 266 Millionen Euro gewesen. Diese Ressourcen würden den Schulen vorenthalten. Das Lehramtsstudium müsse flexibler gestaltet werden, so dass Studenten nach dem Bachelor noch in verschiedene Masterstudiengänge für das Lehramt wechseln könnten.

Der Jugend- und Bildungsforscher Klaus Hurrelmann von der Hertie School in Berlin sagte, die Corona-Pandemie habe "wie in einem Brennglas" die Schwachstellen im Schulsystem gezeigt. Fast 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen seien Studien zufolge in der Pandemie nicht nur leistungsmäßig, sondern auch sozial zurückgeblieben. Es sei eine Spaltung der Schülerschaft eingetreten: Einige hätten von der Pandemie profitiert, weil die Eltern sie unterstützen konnten, andere hätten nur Nachteile erlitten. Die Krise habe gezeigt, dass Familien und Schulen in ihrem Zusammenspiel systemrelevant seien. Schulen müssten stärker zu kommunalen und Quartierszentren werden.

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