Verspätete Coronatests IT-Panne sorgte für Unterrichtsausfall in vielen Schulen

Für zahlreiche Schulklassen in NRW fiel in dieser Woche teilweise der Unterricht aus – weil bei ihnen nicht klar war, wer positiv auf Corona getestet worden war. Nun gibt es Erkenntnisse, was zu den Problemen geführt hat.
Die Methode, wie in Nordrhein-Westfalen Grundschulkinder auf das Coronavirus getestet werden, soll eigentlich besonders sicher und vor allem auch effizient sein. Doch in der ersten Unterrichtswoche nach den Weihnachtsferien kam es an zahlreichen Schulen zu Problemen: Ganze Klassen mussten nach Hause geschickt werden, weil es in ihnen einen positiven Test gegeben hatte. Doch wer genau sich angesteckt hatte, das wusste niemand.
Dabei sollte das aktuelle System genau diesen Fall eigentlich verhindern: Werden die Grundschulklassen in NRW getestet, dann geben alle Schüler gleich zwei Proben per sogenanntem Lolli-Test ab. Zunächst werden die ersten Proben im Pool gemeinsam getestet – ist dieser positiv, dann folgt eine einzelne Testung der zweiten Probe, um herauszufinden, welcher Schüler konkret betroffen ist. Das soll Zeit und Kosten sparen.
Doch unter anderem aufgrund eines IT-Fehlers in einem Labor soll es in dieser Woche zu Verzögerungen bei der zweiten Testung gekommen sein. Das erklärte Bildungsministerin Yvonne Gebauer der "WAZ". Insgesamt seien aber bei "über 90 Prozent" der durchgeführten Tests die Ergebnisse rechtzeitig übermittelt worden.
Lolli-Tests in NRW: Schulklassen zwei Tage lang ohne Testergebnis
In manchen Schulen sorgte die Panne sogar für zweitägigen Unterrichtsausfall: Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, hätten mehrere Klassen der Peter-Lustig-Grundschule in Köln-Ossendorf auch am Mittwoch noch keine Ergebnisse vorliegen gehabt – und lediglich die Information, dass jeweils mindestens ein Kind positiv war. Laut "Bild" waren auch Schulen etwa in Dortmund, Münster und dem Oberbergischen Kreis betroffen. In einer Essener Grundschule mussten am Dienstag fast alle der 320 Schülerinnen und Schüler zu Hause bleiben.
Am Montag hatten alle rund 750.000 Grund- und Förderschulkinder in NRW einen Lolli-Test gemacht, insgesamt habe es damit 38.000 Pooltestungen gegeben.
- "WAZ": "IT-Panne verzögert Ergebnisermittlung von Lolli-Tests"
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "Kölner Klassen warteten teils zwei Tage in Quarantäne auf Ergebnis"