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Thüringen: Feuer in "Hitlerschnitzel"-Szenetreff von Tommy Frenck


Anschlagsserie in Thüringen
Feuer in "Hitlerschnitzel"-Szenetreff

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 28.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Feuer im rechtsextremen Szenetreff - Brandstiftung vermutetVergrößern des BildesDie Feuerwehr am "Goldenen Löwen": Die Polizei geht von Brandstiftung aus, (Quelle: Tnn/dpa-bilder)
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In den vergangenen Wochen hat es in Thüringen immer wieder Anschläge auf Treffpunkte von Rechtsextremen gegeben. Jetzt hat es die Kneipe von Szenegröße Tommy Frenck erwischt.

Erneut hat es in Thüringen in einem bekannten Treffpunkt der rechtsextremen Szene gebrannt. Betroffen ist diesmal das Gasthaus "Goldener Löwe" in Kloster Veßra. Die Polizei geht von einem Brandanschlag aus. Ein Nachbar habe in der Nacht zu Freitag ein Knallgeräusch gehört und dann Rauch aus dem Keller des bewohnten Hauses dringen gesehen, teilte die Polizei mit. Zudem sei ein neben dem Gasthaus stehender Imbiss, der einen anderen Betreiber hat, beschädigt worden.

Am Morgen war das Feuer gelöscht. Verletzt wurde niemand. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.

Anschlagsreihe versetzt rechte Szene in Aufruhr

Bereits in den vergangenen Wochen wurden in Thüringen immer wieder Orte der rechtsextremen Szene angegriffen: In Schmölln brannte die Trainingshalle eines neonazistischen Kampfsportvereins nieder, in Sonneberg das Lokal "Obersalzberg". Zuletzt ging Ende April das Rittergut Guthmannshausen in Flammen auf. Es beherbergte den Verein "Gedächtnisstätte e.V.", gegründet von der mehrfach verurteilten Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck.

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Thüringens rechtsextreme Szene ist in Aufruhr, mehr oder weniger unverhohlen wird zu Racheakten aufgerufen, auch wenn noch völlig unklar ist, wer hinter den Anschlägen steckt. Tommy Frenck, der den "Goldenen Löwen" in Kloster Veßra betreibt, in dem es jetzt brannte, schrieb nach dem Feuer in Guthmannshauen, die Polizei sei offenbar nicht "fähig oder willens, gegen diese linke Terrorgruppe vorzugehen". Nun sei "jeder aufgerufen, die Konsequenzen zu ziehen".

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Schnitzel und Bier mit Hitler-Code

Frenck ist überregional bekannt. Der 34-jährige organisierte unter anderem diverse Neonazi-Festivals und bringt sich immer wieder durch gezielte Provokationen in die Schlagzeilen. In seiner Kneipe verkaufte er etwa das sogenannte Hitlerschnitzel, für 8,88 Euro an Hitlers Geburtstag. 2020 brachte er die Biermarke "Deutsches Reichsbräu" in den Handel, ein Kasten kostete 18,88 Euro. Die Zahl "18" ist ein Szenecode für den ersten und den achten Buchstaben im Alphabet, die Initialen Adolf Hitlers. Die 88 steht in der Szene für "Heil Hitler".

Nach dem Feuer in seinem "Goldenen Löwen" behauptet er nun, er habe Aufnahmen der mutmaßlichen Täter, "zwei Mann plus wahrscheinlich ein Fluchtfahrer", schrieb er bei Facebook. "Leider sind sie uns entwischt."

Ramelow bei Twitter: "Selbstlegitimierte Gewalt inakzeptabel"

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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) reagierte bei Twitter: "Brennende Häuser sind weder ein Argument noch eine politische Haltung. Wenn es Brandstiftung ist, dann ist es eine schwere Straftat", schrieb er. Selbstjustiz sei völlig inakzeptabel.

Frenck könnte den "Goldenen Löwen", der den Brand offenbar weitgehend unbeschadet überstanden hat, möglicherweise ohnehin bald verlieren – und zwar auf ganz legalem Weg. 2014 hatte er mit dem früheren Eigentümer einen Kaufvertrag über die Immobilie abgeschlossen. Dieser wurde aber bislang nicht wirksam, weil die Gemeinde ihr Vorkaufsrecht geltend machte. Diesen April entschied das Verwaltungsgericht Meiningen, der Gemeinde stehe dieses Vorkaufsrecht auch zu: Das einzige Gasthaus im Ort sei aufgrund seiner historischen Bedeutung als Denkmal zu bewerten. Frenck kündigte daraufhin Berufung beim Oberverwaltungsgericht an.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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