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Gelsenkirchen: NS-Gedenkfeier ohne Frei.Wild-Sänger


NS-Gedenkfeier ohne umstrittenen Sänger

Von t-online, stn

Aktualisiert am 12.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Sänger Philipp Burger mit seiner Band Frei.Vergrößern des BildesSänger Philipp Burger mit seiner Band Frei.Wild: Kein Platz für ihn bei der Gedenkfeier für eine Holocaust-Überlebende. (Quelle: v./dpa)
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Zu einer Veranstaltung im Gedenken an die vor einem Jahr verstorbene Holocaust-Überlebende Esther Bejarano sollte auch ein Sänger mit rechtsradikaler Vergangenheit kommen. Nun wurde er ausgeladen.

"Frei.Wild"-Sänger Philipp Burger ist von einer NS-Gedenkveranstaltung in Gelsenkirchen ausgeladen worden. Wie die "WAZ" berichtet, sollte er zu einer Veranstaltung über die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano am 22. September im jüdischen Gemeindezentrum kommen. Die 96-Jährige verstarb am 10. Juli 2021 nach kurzer, schwerer Krankheit in ihrer Wahlheimat Hamburg.

Bejarano überlebte das Todeslager Auschwitz, war jahrelang eine gefragte Zeitzeugin gegen Antisemitismus und engagierte sich bis zuletzt auf unzähligen Bühnen für Antifaschismus. Dass der "Frei.Wild"-Sänger Burger auf der Gästeliste stand, sorgte für Empörung. Kritiker werfen dem Sänger vor, Nationalismus und antisemitische Versatzstücke in seinen Liedtexten zu verwenden.

Vor allem auf Twitter entzündete sich die Kritik, schreibt die "WAZ". Dort äußerte sich auch die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA), in der sich Esther Bejarano engagiert hatte. Die VVN-BdA forderte, Burger wieder auszuladen. Er sei ein Mensch, "der nationalistische Phrasen über Identität drischt". Ihn auf einer Veranstaltung über den Schrecken der Shoah sprechen zu lassen, sei eine "plumpe Vereinnahmung des Andenkens an Esther Bejarano" und eine "Normalisierung rassistischer, faschistischer und völkischer Positionen".

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Burger hat eine rechtsradikale Vergangenheit

Philipp Burger sang zuvor in der 1998 gegründeten Rechtsrock-Band Kaiserjäger. Die Band löste sich 2001 auf, nachdem es bei einem Konzert zu einer Massenschlägerei zwischen deutsch-südtirolischen und italienischen Naziskinheads gekommen war.

Burger engagierte sich auch in der Partei "Die Freiheitlichen", einer Art Südtiroler Schwesterpartei der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). In dem Video distanziert sich Burger – auch im Namen der Band – von Rechtsextremismus, fordert eine zweite Chance für alle, die sich geändert hätten, und sagt zugleich, dass Neonazis auf Frei.Wild-Konzerten nicht erwünscht seien.

Verwendete Quellen
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