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Bochum: Giftige Asche – Stadt untersucht 14 Sportplätze


Anlage in Hamme bereits gesperrt
Giftige Asche – Stadt Bochum überprüft 14 Sportplätze

Von t-online, jum

07.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Sportanlage Gahlensche Straße wegen giftiger Materialien "Kieselrot" dauerhaft gesperrt.Vergrößern des BildesDer Sportplatz Gahlensche Straße in Bochum-Hamme wurde vorerst von der Stadt gesperrt. (Quelle: Gero Helm/imago-images-bilder)
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Auf einem Sportplatz in Bochum hat die Stadt giftige Kieselrot-Asche gefunden. 14 weitere Sportplätze werden nun auf den krebserregenden Stoff untersucht.

Bei den Untersuchungen zur Planung und Ausschreibung der Neugestaltung des Sportplatzes an der Gahlensche Straße im Bochumer Stadtteil Hamme sind in dessen Belag Belastungen mit Kieselrot festgestellt worden. Das gab die Stadt am Montag in einer Pressemitteilung bekannt.

Der nachgewiesene Gehalt an Dioxin/Furan überschritt demnach den zulässigen Schwellenwert von 1.000 Nanogramm/kg der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung, erklärt die Stadt weiter. Der Sportplatz sei daraufhin umgehend gesperrt worden. Zudem habe ein Gutachterachterbüro weitere Proben genommen und analysiert. Dabei habe sich laut Stadt der Verdacht auf Kieselrot und eine damit verbundene Dioxin-Belastung an der Sportanlage Gahlensche Straße bestätigt.

Bis zur ohnehin für das Frühjahr 2024 geplanten Sanierung bleibt der Sportplatz daher zunächst gesperrt. Vereine, die zuvor auf der Platzanlage trainiert haben, werden auf die Sportanlagen Hofsteder Straße, Dickebankstraße, Krümmede und Markstraße verteilt, wo sie Ersatzzeiten erhalten, heißt es von Seiten der Stadt.

Stadt schließt Gesundheitsgefährdung aus

Kieselrot gilt im Allgemeinen als hochgiftig, krebserregend und erbgutverändernd. Grund zur Sorge bestehe allerdings im Falle der betroffenen Sportanlage nicht: Die Stadt schließt eine Gesundheitsgefährdung für Nutzerinnen und Nutzer des Platzes aus, da das Dioxin in der Kieselrotschlacke gebunden und somit kein Kontaktgift sei. Ebenfalls werde der Stoff nicht durch Regen ausgeschwemmt, da er nicht wasserlöslich sei. "Zum anderen haben umfangreiche Untersuchungen 1991 gezeigt, dass auch bei intensivem und langjährigen Kontakt mit stark dioxinbelasteten Belägen keine nennenswerte Aufnahme von Dioxin aus Kieselrot stattfindet. Generell ist Dioxin im Wesentlichen nur dann für Menschen gefährlich, wenn es über die Nahrung aufgenommen wird", wird in der Pressemitteilung zum Thema erklärt. Dennoch ist der Stoff belastend für die Umwelt.

Kieselrot bis etwa 1970 im Einsatz

In Bochum werden derzeit noch 16 Ascheplätze betrieben. Aufgrund des Baujahres könne sich auf 14 von diesen möglicherweise ebenfalls Kieselrot befinden, erläutert die Stadt. Aus diesem Grund wurden nun weitere Untersuchung der verschiedenen Spielfelder veranlasst. Bis Ende des Jahres soll das Ergebnis vorliegen.

Unter dem Produktnamen Kieselrot wurden etwa bis 1970 Produktionsrückstände aus der Kupfergewinnung eines Betriebes in Marsberg (NRW) vertrieben und insbesondere als Beläge für Sport- und Spielplätze und den Wegebau verwendet. Der Stoff zeichnet sich aufgrund des besonderen Produktionsprozesses durch seinen hohen Kupfergehalt sowie Dioxinverbindungen in unterschiedlichen Konzentrationen aus.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Stadt Bochum vom 6. November 2023
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