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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Letztes RWE-Spiel in Stuttgart Essener Schützenhilfe für den BVB?

Das Saisonfinale führt RWE am Samstag nach Stuttgart. Der abstiegsbedrohte BVB hofft auf Essener Schützenhilfe – und Uwe Koschinat macht Hoffnung.
Wenn Rot-Weiss Essen an diesem Samstag (Anstoß 13.30 Uhr) beim VfB Stuttgart II zum letzten Spiel der Saison antritt, ruhen auf RWE auch die Hoffnungen aus der Nachbarschaft. Holen die Gastgeber auch nur einen Punkt, bedeutet das zugleich sicher den Abstieg für die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Dass die Schwarz-Gelben im Fernduell auf Essener Schützenhilfe hoffen dürfen, macht Uwe Koschinat im Vorfeld klar: "Wir werden in Stuttgart zu hundert Prozent das Bestmögliche tun, sowohl in Sachen Einstellung als auch Aufstellung. Wir fahren dorthin, um das Spiel zu gewinnen!"
Der Essener Trainer erwartet einen spannenden Nachmittag, bei dem der Blick auch auf die anderen Plätze gerichtet sein wird. Und an dem die Zwischenergebnisse auch Einfluss auf die eigene Partie haben können. Die U23 des BVB, derzeit mit drei Zählern weniger als die Stuttgarter auf dem Abstiegsplatz, tritt zeitgleich in Saarbrücken an. "Selbstverständlich wäre es so, wenn Dortmund in Saarbrücken führt, dass wir dann alles tun, um auch selbst einen Dreier zu ziehen", kündigt Koschinat an. Möglicherweise werde man dann auch "ins Risiko gehen in dem Wissen, dass nur das Borussia Dortmund hilft."
Dabei betont der Trainer, dass es ihm nicht darum gehe, welchen Verein er künftig lieber in der Liga sehen möchte. Für die eigenen Fans ist ein Ruhrpott-Derby an der Hafenstraße naturgemäß interessanter als ein Duell mit dem VfB. "Es ist eine Frage des Respekts vor dem Wettbewerb, wir wollen sauber bleiben und alles zur Fairness des Wettbewerbs beitragen", sagt Koschinat dazu.
Rot-Weiss Essen könnte bestes Rückrundenteam werden
Natürlich hat Rot-Weiss Essen zugleich auch ein hohes Eigeninteresse, das letzte Saisonspiel erfolgreich zu absolvieren. Zum einen könnte man mit einem Sieg die bockstarke Rückrunde krönen und sich vielleicht noch zum besten Team der Rückserie küren. Aktuell teilen sich RWE und Aufsteiger Arminia Bielefeld mit jeweils 38 Punkten diesen Platz.
Zum anderen hat Uwe Koschinat auch das Endspiel um den Niederrheinpokal am kommenden Wochenende im Blick. "Wir wollen den Flow Richtung Duisburg aufrechterhalten und uns auch so optimal auf das Pokalfinale vorbereiten", in diesem Sinne fordert der Coach von seiner Mannschaft eine starke Leistung. Ihm gehe es darum, für dieses Finale "eine maximal hohe Zahl an Spielern in Top-Verfassung" zu haben.
In der Starformation werde es daher einige kleine Änderungen geben, aber nur positionsgetreu. Einzelnen Akteuren, die zuletzt viel gespielt haben, winkt eine Regenerationspause. Andere können sich noch einmal zeigen und sollen über einen längeren Zeitraum belastet werden. In jedem Fall aber kündigt Koschinat eine offensive Aufstellung an, "ohne die defensiven Strukturen zu vernachlässigen".
Kaparos nach Wortgefecht nicht im Kader
Nicht zum Essener Kader gehören wird an diesem Samstag Jimmy Kaparos, nachdem es im Abschlusstraining zu einem Wortgefecht mit dem Cheftrainer gekommen war. "Er kann über das Wochenende über seine Situation nachdenken", erklärt Koschinat, der mit der Einstellung des 23-Jährigen alles andere als zufrieden ist. Dass Kaparos vor der Saison mit einer anderen Erwartung zu RWE gewechselt sei, rechtfertige nicht, jetzt nicht mit maximaler Einstellung zu trainieren.
Das hatte Uwe Koschinat dem Niederländer im Training auch klargemacht, worauf dieser abfällig reagiert hatte. Ob Kaparos zum Pokalfinale in den Kader zurückkehren wird, lässt sein Trainer offen: "Entweder er fügt sich in seine Rolle oder er tut es nicht – der Ball liegt nicht mehr bei mir."
- Mediengespräch mit Uwe Koschinat