Vorlage der Verwaltung Stadt will Messerverbot auf Friedhöfen und Spielplätzen

In Essen sollen Messer auf Friedhöfen und Spielplätzen bald verboten sein. Ob das wirklich so kommt, entscheidet der Stadtrat Anfang Juli.
In NRW ist die Zahl der Gewalttaten mit Messern in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das LKA nennt für das Jahr 2023 einen Anstieg von rund 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Stadt Essen will auf diese Entwicklung reagieren und ist offenbar gewillt, dafür alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, die ihr als Kommune zur Verfügung stehen. In einer Vorlage, die derzeit in den politischen Gremien der Stadt diskutiert wird, schlägt die Verwaltung unter anderem ein Messerverbot auf Friedhöfen und Spielplätzen vor.
Ersteres wäre durch eine Änderung der Friedhofssatzung möglich. Ein Verbot auf Spielplätzen wiederum wäre durch eine Neufassung der Ordnungsbehördlichen Verordnung gedeckt. Für ein Messerverbot an Schulen kann die Stadtverwaltung wiederum nur eine Empfehlung aussprechen, die die Schulen umsetzen müssten.
Die Verwaltung weist in dem Dokument darauf hin, dass die "Regelungskompetenzen der Gemeinde stark begrenzt sind." Eine Analyse der bestehenden Verordnungen und Satzungen hätte jedoch ergeben, dass es bei den Friedhöfen und Spielplätzen Raum zur Überarbeitung gebe.
Die Polizei Essen setzt einem Bericht der "WAZ" zufolge auf ein personifiziertes Messertrageverbot, an dessen detaillierter Ausarbeitung sie derzeit arbeitet. Der Stadtrat tagt am 2. Juli und wird dann final über das Messerverbot auf Friedhöfen und Spielplätzen entscheiden.
- ris.essen.de: Beschlussvorlage für die politischen Gremien vom 4. Juni 2025
- waz.de: "Starker Anstieg der Messer-Taten: Stadt Essen plant Verbote" vom 10. Juni 2025
- polizei.nrw: Lagebild Messerkriminalität 2019-2023