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Essen: Uniklinik schlägt Alarm – Junge Menschen spenden kaum noch Blut


Uniklinik Essen schlägt Alarm
Immer weniger junge Menschen spenden Blut

Von dpa
10.06.2025Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250610-935-639623Vergrößern des Bildes
Eine Blukonserve (Archivbild): Mit einem halben Liter Blut können bis zu drei Patienten versorgt werden. (Quelle: Rolf Vennenbernd)
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Der Mangel an jungen Blutspendern alarmiert die Essener Uniklinik und bringt die Versorgungssicherheit in Gefahr. Trotz kampagnenbasierten Bemühungen bleibt der Bedarf hoch.

Die Zahl junger Blutspender in Nordrhein-Westfalen geht weiter zurück – das bereitet den Kliniken zunehmend Sorgen. Nach Angaben der Universitätsklinik Essen sei die Versorgung mit Blutkonserven nur noch durch höhere Spendenbereitschaft der jüngeren Bevölkerung langfristig zu sichern. "Die Überalterung der Gesellschaft hat zur Folge, dass immer mehr Menschen in Deutschland Blutkonserven benötigen", sagte Verena Börger, zuständig für die Blutspende an der Uniklinik Essen. Anlass ist der Weltblutspendetag am Samstag, 14. Juni.

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Nach Angaben des DRK-Blutspendedienstes West in Ratingen ist die Zahl der Erstspender im vergangenen Jahr um sechs Prozent gesunken. Diese Entwicklung könne zu einer ernsthaften Herausforderung für die Versorgungssicherheit werden, warnte ein Sprecher.

Hoher Bedarf – vor allem in Städten

Aktuell spenden laut Deutschem Roten Kreuz nur etwa drei Prozent der spendefähigen Bevölkerung Blut – in Städten ist die Quote noch niedriger als auf dem Land. Gleichzeitig sitzen dort viele große Kliniken, die besonders komplexe medizinische Fälle behandeln. Das verschärft die Lage zusätzlich.

Ein Großteil der Blutkonserven werde nicht für Unfälle oder Operationen gebraucht, sondern für Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen. "Wir in Essen benötigen 60 bis 70 Prozent der Konserven für Menschen mit Krebs des blutbildenden Systems", erklärte Börger, die am Institut für Transfusionsmedizin tätig ist. Auch bei Vergiftungen oder Autoimmunerkrankungen sei die Blutspende oft überlebenswichtig.

Kampagnen und geänderte Regeln sollen helfen

Um junge Menschen besser zu erreichen, setzen die Blutspendedienste inzwischen verstärkt auf Kampagnen in sozialen Netzwerken. "Mit einer Blutspende hilft man bis zu drei Menschen", betonte Börger. Jeder solle sich zudem bewusst machen, dass er selbst schneller auf eine Blutspende angewiesen sein könne, als er denke.

Auch gesetzliche Einschränkungen wurden überarbeitet: Umstrittene Ausschlusskriterien – etwa für homosexuelle Männer – wurden gestrichen. "Ab 18 Jahren darf theoretisch jeder spenden, der gesund ist und sich fit fühlt", so Börger.

Schon in den kommenden Wochen könnte es erneut knapp werden. Mit dem Beginn der Urlaubssaison gehen die Spendenzahlen traditionell zurück. "Wie in vielen anderen Lebensbereichen erleben wir auch bei den Blutspenden ein Sommerloch", sagte Börger. Die Vorräte könnten dann – wie schon in den vergangenen Jahren – wieder gefährlich knapp werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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