Frankfurt | Gefängnisstrafe – Aktivistin klebt sich im Gerichtssaal fest

Eine Klimaaktivistin aus Österreich wird wegen versuchter Nötigung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Als sie das Urteil hört, klebt sie sich an einem Möbelstück fest.

Gefängnisstrafe für eine bekannte Klimakleberin: Im April letzten Jahres war Martha Krumpeck von der "Letzten Generation" an einem Straßenprotest beteiligt. Am Montag ist die Aktivistin aus Österreich vom Amtsgericht Frankfurt wegen "versuchter Nötigung" zu einem Monat Haft verurteilt worden.

Aus Protest gegen das Urteil klebte sich die Klimaaktivistin an einen Tisch im Gerichtssaal fest. Justizvollzugsbeamte musste Krumpeck samt Möbelstück aus dem Gebäude entfernen. "Ein absurdes Urteil, wenn man bedenkt, dass ein Verfahren in derselben Sache letzte Woche gegen vier weitere Angeklagte wegen Geringfügigkeit eingestellt wurde", sagt sie in ihrer Stellungnahme.

"Irrationaler Wahnsinn!" – Aktivistin sieht ihre Strafe nicht ein

Aus ihrer Sicht habe sie zum Tatzeitpunkt den Verkehr nicht behindert, sondern sich lediglich so auf die Straße gesetzt, dass die Autos an ihr ungehindert vorbeifahren konnten. Offenbar sieht das das Frankfurter Amtsgericht jedoch anders.

"Die Botschaft ist eindeutig: Benzin und Diesel genießen Priorität, während diejenigen, die unablässig auf den Schutz des Klimas und somit das Überleben der Menschen hinweisen, im Gefängnis landen. Das ist nichts anderes als irrationaler Wahnsinn! Selbst diese Strafe wird mich nicht davon abhalten, mich weiterhin friedlich dem Schutz unserer Lebensgrundlagen entgegenzustellen", äußert sich Martha Krumpeck zur Urteilsverkündung.