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Frankfurt: Tausende Katzen auf der Straße – Tierschutz in Sorge um Problem


Tierelend vor der Haustür
"Es gibt sie überall": Tausende Straßenkatzen in Frankfurt


26.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Babykatzen von der Straße sitzen in einem KäfigVergrößern des Bildes
Es gibt allerart ausgesetzte Tiere in Frankfurt. Ein Verein kümmert sich um die "unsichtbaren" Straßenkatzen. (Quelle: Dr. Andreas Zamperoni)

Sie bleiben im Verborgenen und kommen nur dann raus, wenn sonst niemand da ist. In Frankfurt leben Tausende Straßenkatzen, ohne dass die meisten Menschen sie bemerken.

"Das Schwierigste an unserer Arbeit ist es, das Tierelend auszuhalten", sagt Sandra Weitzel in einem Gespräch mit t-online. In Frankfurt leben mindestens 18.000 Straßenkatzen, wie aus Schätzungen örtlicher Tierschutzvereine hervorgeht. Diese Katzen sind überwiegend verwilderte Haustiere oder deren Nachkommen, die von ihren Besitzern ausgesetzt wurden. Ein Verein, der sich dieser Problematik annimmt, ist eine Gruppe von Katzenschützern: Straßenkatzen Frankfurt e. V.

Straßenkatzen in Frankfurt: Primäre Ziele der Tierschützer

"Uns geht es darum, die Katzen einzufangen, kastrieren zu lassen und sie dann wieder freizusetzen", erklärt Weitzel. Sie ist Vorsitzende des Vereines. Die Katzen müssen danach weiterhin draußen leben – andernfalls entstünde ein sogenannter "Vakuum-Effekt". Das bedeutet, dass das Entfernen von Tieren aus einer bestehenden Kolonie dazu führen kann, dass neue Katzen den frei gewordenen Platz auffüllen.

Weitzel betont dabei den Unterschied zwischen Freisetzen und Aussetzen. Freisetzen bedeutet, das Tier zurück in die Freiheit zu entlassen. Aussetzen bedeutet, ein Besitzertier sich selbst zu überlassen – wie etwa die Katze Schnucke, die nach vielen Jahren von ihrem Besitzer vor einem Baumarkt ausgesetzt wurde. Das Aussetzen von Tieren ist strafbar. Dennoch kommt es in Frankfurt immer häufiger dazu.

Kastration der Katzen als mögliche Lösung des Problems

Umso wichtiger sei eine Kastrationsverordnung. Denn ein Kernproblem, das zur Verschlimmerung des Katzenelends beiträgt, ist die unkontrollierte Vermehrung der Tiere. Tierschützer fordern konsequente Kastrationen und entsprechende Verordnungen, um das Elend einzudämmen. In Frankfurt gibt es jedoch noch keine Aussicht auf eine solche Verordnung.

"Im Schnitt leiten wir jährlich um die 100 Kastrationen in die Wege", so Weitzel. Der kleine Verein aus 30 Mitgliedern (drei davon aktiv) stellt darüber hinaus auch Futterstellen und füllt diese regelmäßig auf. Wo genau sich diese befinden, verrät Sandra Weitzel nicht. Es bestehe die Angst davor, dass Giftköder ausgelegt werden. Daher findet man Futterstellen nur an versteckten Orten oder auf privaten Grundstücken.

Ebenso versteckt sind auch die heimatlosen Katzen. Für viele Menschen sind sie unsichtbar. Zu ihren Lebensräumen gehören Kleingartenanlagen, Friedhöfe, Parkhäuser, Tiefgaragen und Hinterhöfe. "Es gibt sie überall", sagt Weitzel. Bemerkt man eine scheue, struppige oder gar ausgehungerte Katze, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihr zu helfen. Üblicherweise melden Bürger die Tiere bei Tierheimen. Doch da die Kapazitäten dort schon längst erschöpft sind, empfehlt Weitzel einen Anruf beim Veterinäramt. Es sei wichtig, dass das Ausmaß des Katzenelends bei der offiziellen Instanz ankomme.

"Eine Arbeit, die man nicht gerne macht"

Und was die Vereinsarbeit anbelangt, schildert Weitzel: "Das ist eine Arbeit, die man nicht gerne macht." Bei Wind und Wetter – abends oder nachts gehen die Vereinsmitglieder auf die Suche nach Straßenkatzen. "Die Katzen, die man einfängt, hassen einen und sind aggressiv. Sie wissen ja nicht, was mit ihnen passiert." Viele von ihnen seien krank – hätten Parasiten, Katzenschnupfen oder schwerwiegende Darmprobleme. "Wenn ich sehe, dass die Tiere genesen oder Babykatzen durchkommen und sich nach ihrer Vermittlung zu starken und gesunden Katzen entwickeln, gibt mir das die Kraft, weiterzumachen."

Viele Straßenkatzen jedoch sind so krank, dass sie es nicht schaffen. Auch Tierärzte können den verlorenen Seelen oftmals nicht helfen. Die, die durchkommen, sind auf die Hilfe dieses Tierschutzvereins und anderer Organisationen angewiesen. Der Verein Straßenkatzen Frankfurt wiederum ist auf Spendengelder angewiesen. Hier erfahren Sie mehr dazu.

Verwendete Quellen
  • Recherchen der Redaktion
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