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Frankfurt: Synodalversammlung plädiert für Gleichstellung Homosexueller


Diskussion deutscher Katholiken
Synodalversammlung plädiert für Gleichstellung Homosexueller

Von dpa
Aktualisiert am 05.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Teilnehmerin mit Regenbogen-Maske sitzt zu Beginn der Dritten Synodalversammlung der deutschen Katholiken an ihrem Platz: Die Gleichstellung Gleichgeschlechtlicher war großes Thema bei der Vollversammlung.Vergrößern des BildesEine Teilnehmerin mit Regenbogen-Maske sitzt zu Beginn der Dritten Synodalversammlung der deutschen Katholiken an ihrem Platz: Die Gleichstellung Gleichgeschlechtlicher war großes Thema bei der Vollversammlung. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa-bilder)
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In der Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt am Main hat die Mehrheit dafür gestimmt, Homosexualität als gleichwertige Identität zu betrachten. Insgesamt wurde für die Veranstaltung eine positive Bilanz gezogen.

Kirchliche Sexualmoral und die Bewertung von Homosexualität standen am Samstag im Mittelpunkt einer lebhaften Diskussion der Vollversammlung des Synodalen Wegs der deutschen Katholiken. Dabei gab es in erster Lesung eine deutliche Mehrheit für einen Text, der Homosexualität als gleichwertige Identität würdigt. Keiner Person dürfe die Übernahme von kirchlichen Ämtern sowie der Empfang der Priesterweihe verwehrt werden, weil sie homosexuell veranlagt sei, heißt es in dem Text. Bei einer späteren Synodalversammlung muss darüber noch verbindlich in zweiter Lesung abgestimmt werden.

Ebenso wie bei einem Text zu ehelicher Liebe und Sexualität bedeutet das eine lehramtliche Neubewertung, das heißt eine Weiterentwicklung der katholischen Lehre. Sollte der Text beschlossen werden, empfiehlt die Synodalversammlung dem Papst, eine solche lehramtliche Neubewertung vorzunehmen. Wenn der Papst dies tun würde, hätte dies nicht nur Auswirkungen auf den Katholizismus in Deutschland, sondern weltweit.

Priester in Frankfurt: "Nirgendwo geht die Kirche so ins Detail wie im Schlafzimmer"

Manchen Delegierten gingen die Texte zu weit, anderen nicht weit genug: Ein Diskriminierungsverbot dürfe nicht nur für Homosexuelle gelten, sondern für alle sexuellen und Geschlechtsidentitäten, forderten vor allem junge Delegierte. Eine lesbische Religionslehrerin würdigte den Text als ersten "Schritt zu einer Kirche ohne Angst, eine wahre inklusive Kirche".

Auch im Bereich der Sexualität von Ehepaaren sprach sich die Mehrheit der Synodalen für Änderungen der bisherigen Lehre aus, wie sie beispielsweise im Katechismus, dem katholischen Glaubenshandbuch, dargelegt wird. Es müsse eine Grenze gezogen werden, sagte der Priester und Philosoph Eberhard Tiefensee: "In keinem anderen Bereich geht die Kirche so ins Detail wie im Schlafzimmer." Der Münchner Kardinal Reinhard Marx betonte: "Der Katechismus ist nicht der Koran. Er wird immer wieder geändert."

Bätzing und Stetter-Karp ziehen positive Bilanz

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, zogen eine positive Bilanz. "Die Dritte Synodalversammlung war erfolgreich", sagte Stetter-Karp. "Die Versammlung hat geliefert." Drei Reformtexte seien bereits in zweiter Lesung und damit endgültig verabschiedet worden. Dabei habe es auch klare Mehrheiten der Bischöfe gegeben.

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode sagte, es seien die Grundlagen für fundamentale Änderungen gelegt worden: "Es ist ein Schub, den ich so nicht einmal ganz erhofft hatte." ZdK-Vizepräsident Thomas Söding hob hervor, dass jetzt schon fest stehe, dass die Gläubigen künftig an der Berufung von Bischöfen beteiligt werden müssten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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