Hamburg bei Digitalisierung Spitzenreiter – das macht die Hansestadt aus

Hamburg führt einen Digital-Vergleich der Bundesländer an. Wo die Hansestadt laut Bitkom-Länderindex besonders überzeugt.

Hamburg ist das digitalste Bundesland Deutschlands. Das geht aus dem neuen "Bitkom Länderindex" hervor, den der Digitalverband Bitkom am Dienstag veröffentlicht hat. Die Hansestadt erreichte insgesamt 73,5 von 100 möglichen Punkten und setzte sich damit an die Spitze des Rankings.

Seinen Spitzenplatz verdankt Hamburg vor allem der stark ausgebauten digitalen Infrastruktur und der digitalen Verwaltung. So können die Bürgerinnen und Bürger in Hamburg überdurchschnittlich viele Verwaltungsdienstleistungen online erledigen. Zudem trieben gezielte Maßnahmen des Senats die Digitalisierung in der Stadt voran. Beispielhaft wird ein regelmäßig tagendes Digitalkabinett angeführt.

Digitalisierungsgrad der Bundesländer im Vergleich

Auf den Plätzen hinter Hamburg folgen mit etwas Abstand Berlin (71,5 Punkte) und Bayern (66,9 Punkte). Die Hauptstadt punktet laut der Studie vor allem in der Kategorie digitale Wirtschaft, fällt aber bei der digitalen Verwaltung und Gesellschaft zurück.

Die Schlusslichter im Ländervergleich bilden Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Bitkom Länderindex macht auch die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der Bundesländer deutlich. So schneidet beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern im Gesamtranking zwar nur auf Platz 14 ab, erreicht aber im Bereich "digitale Gesellschaft" den ersten Platz. Auch Sachsen liegt im Gesamtranking nur auf Platz 8, kann aber mit einer relativ starken Digitalisierung der Verwaltung und hoher Digitalkompetenz der Bürger punkten.

Digitales Ranking: 1.200 Datenpunkte analysiert

Für das Ranking hat Bitkom über 1.200 Datenpunkte in den Bereichen "digitale Wirtschaft", "digitale Infrastruktur", "Governance & digitale Verwaltung" sowie "digitale Gesellschaft" analysiert und bewertet. Dazu zählten Faktoren wie die Zahl der IT-Fachkräfte, die Verfügbarkeit von Glasfaser- und 5G-Mobilfunkverbindungen oder der Digitalisierungsgrad der Verwaltung. Neben der Auswertung offizieller Statistiken führte der Verband nach eigenen Angaben auch eine Befragung aller 16 Landesregierungen sowie von mehr als 5.600 Bürgerinnen und Bürgern durch.

"Der Bitkom Länderindex soll eine Forschungslücke schließen", betonte Bitkom-Präsident Wintergerst. Ziel sei es, Fortschritte und Defizite in der Digitalpolitik der Länder zu identifizieren und vergleichbar zu machen. "Für einen starken und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort Deutschland brauchen wir gleichwertige Verhältnisse im ganzen Land, gerade auch in der Digitalisierung", so Wintergerst.