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Hamburg: "Dat Backhus" bittet Kunden zur Kasse – sonntags höhere Preise


Zuschlag für Brötchen und Co.
Traditionsbäckerei fordert sonntags höhere Preise


Aktualisiert am 14.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Frisch gebackene Brötchen: "Dat Backhus" verlangt sonntags höhere Preise von den Kunden. (Quelle: IMAGO/Rene Traut)

Die Bäckereikette "Dat Backhus" dreht mächtig an der Preisschraube. Die Gründe sind wenig überraschend. Das sagen die Kunden.

Kunden der Bäckereikette "Dat Backhus" müssen sonntags tiefer in die Tasche greifen. Alle Waren werden 15 Prozent teurer verkauft, informierte das Unternehmen jetzt per Aushang in den Filialen. Auf Nachfrage bestätigte die Bäckereikette zwar die Preiserhöhung, ließ aber weitere Fragen unbeantwortet. So kostet ein Käsecroissant nicht mehr 2,20 Euro wie an Wochentagen, sondern 2,50 Euro, das sind rund 14 Prozent. Der Preis für Amerikaner steigt von 2 Euro auf 2,15 Euro – das entspricht einer Teuerung von 7,5 Prozent. Warum es keine einheitliche Preiserhöhung gibt, will das Unternehmen nicht sagen.

"Dat Backhus" begründet den Preissprung mit höheren Kosten, die die Bäckereien sonntags hätten. Allein das Personal bekomme für die Sonntage einen Zuschlag von 65 Prozent, heißt es in dem Aushang. Dazu seien die Energie-, Rohstoff- und Betriebskosten weiterhin enorm hoch. Diese legt das Unternehmen nun auf die Kunden um.

Stichproben zeigen: Die Preiserhöhung gilt bereits. So stiegen die Preise in einer Filiale in der Neustadt. Das Geschäft war am Sonntag weiterhin recht voll, die Waren tatsächlich teurer als am Tag davor.

Das sagen die Kunden

Von t-online dazu befragt, reagieren die Kunden ganz unterschiedlich. Matthias Eicke wohnt am Großneumarkt und will die 15 Prozent plus gar nicht bemerkt haben, so der Produktmanager. "Die Preise beim Bäcker sind sowieso enorm gestiegen", ob das Käsecroissant nun 2,20 Euro oder 2,50 koste, "das fällt dann auch nicht mehr ins Gewicht".

Kirsten Schwenke aus St. Pauli sieht das anders, hat die höheren Preise durchaus gemerkt und das gekauft, was sie gerade noch bezahlen konnte. Statt Mohn- oder Sesambrötchen nimmt sie nun die einfachen. Die kosten jetzt knapp 70 Cent, statt 60 Cent unter der Woche. Den sonst obligatorischen Kaffee to go hat sie dieses Mal weggelassen, der ist auch 15 Prozent teurer geworden. Schwenke sucht nur noch selten solche Backfilialen auf, die seien zu teuer geworden.

"Unter der Woche gehe ich jetzt zum Discounter", sagt Schwenke. Die Backwaren aus dem Regal seien deutlich billiger. Am Großneumarkt ist der Discounter gleich neben dem Bäcker, hat sonntags aber zu.

Investor steckt hinter "Dat Backhus"

In Hamburg scheint "Dat Backhus" mit seinen rund 95 Filialen bislang noch allein mit dem Preisvorstoß zu sein. Andere Ketten wie die "Schanzenbäckerei" möchten auch auf Nachfrage nichts zur Preisgestaltung sagen oder "tragen als Familienunternehmen die Kosten weiter selbst", so Gerd Hofrichter von der Bäckerei "Junge".

Dass "Dat Backhus" hier vorangeht, könnte mit dem neuen Besitzer zusammenhängen. Die Bäckerei, gegründet 1936, musste 2020 Insolvenz anmelden und wurde dann vom bosnischen Unternehmen Prevent übernommen. Dass sie in der Hansestadt bislang die einzige Großbäckerei mit Sonntagszuschlag sind, dürfte die Betreiber nicht kümmern.

Bundesweit gibt es bereits mehrere Bäckereien, die sonntags höhere Preis verlangen. In fast allen Fällen sind es plus 15 Prozent. Auch die Begründungen dafür ähneln denen von "Dat Backhus": Rohstoffe, Energie und Personal ist teuer. Ob andere Bäckereien in Hamburg nachziehen, bleibt abzuwarten.

Verwendete Quellen
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