Racheakt in Hannover Versuchter Mord mit "Kampfhund" – Prozessbeginn
Vor dem Landgericht Hannover muss sich ein Mann wegen versuchten Mordes verantworten. Er soll versucht haben, mit seinem Kampfhund und einer Waffe einen 19-Jährigen zu töten – aus Rachemotiven.
Aus Rache soll ein 46-Jähriger einen jungen Mann mithilfe seines Hundes attackiert haben: Seit diesem Mittwoch muss sich der Mann wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Hannover verantworten. Nach Gerichtsangaben soll der Angeklagte seinen Kampfhund im September 2021 in Hannover auf den damals 19-Jährigen gehetzt haben. Das Tier verbiss sich demnach im Fuß des jungen Mannes. Täter und Opfer sollen sich gekannt haben.
Der Täter soll nach der Hundeattacke mit einem Messer mehrfach auf den am Boden Liegenden eingestochen haben. Dieser erlitt tiefe Schnittverletzungen. Die Staatsanwaltschaft will den Angeklagten wegen versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen verurteilt sehen. Nach ihrer Überzeugung wollte er sich rächen, weil der 19-Jährige ein Jahr zuvor seinen kleinen Sohn verletzt habe. Es seien auch die Worte, er werde ihn umbringen, gefallen.
Versuchter Mord in Hannover: Kampfhund Cane Corso attackiert 19-Jährigen mutwillig
Der Angreifer war im September von der Polizei gesucht worden. Demnach führte er einen anthrazitfarbenen Hund der Rasse Cane Corso mit sich. In Bayern wird diese Rasse als Kampfhund der Kategorie 2 eingestuft. Das niedersächsische Hundegesetz enthält keine pauschale Rasseliste – die Gefährlichkeit eines Tieres wird mit einem Wesenstest bestimmt. Laut Polizei ereignete sich das Verbrechen auf offener Straße im Stadtteil Bemerode.
Laut Angaben einer Gerichtssprecherin tritt der junge Mann in dem Prozess als Nebenkläger auf. Für den ersten Verhandlungstag seien mehrere Zeugen geladen. Zunächst sind vier Verhandlungstermine angesetzt. Das Urteil könnte gemäß dieser Planung am 22. Juni verkündet werden.
- Nachrichtenagentur dpa