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Bergen-Belsen: Sonntag besondere Führung durch NS-Gedenkstätte bei Hannover


An diesem Wochenende
NS-Gedenkstätte Bergen-Belsen bietet besondere Führung an

Von t-online, dpa
21.06.2025 - 08:52 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Frau legt eine Blume auf dem Schriftzug "Bergen-Belsen" nieder (Archivbild): Die NS-Gedenkstätte veranstaltet am 22. Juni erstmals eine Führung auf Deutsch und Russisch.Vergrößern des Bildes
Eine Frau legt eine Blume auf dem Schriftzug "Bergen-Belsen" nieder (Archivbild): Die NS-Gedenkstätte veranstaltet am 22. Juni erstmals eine Führung auf Deutsch und Russisch. (Quelle: IMAGO/Jens Schulze)
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Die Gedenkstätte Bergen-Belsen lädt erstmals zu einem Rundgang auf Deutsch und Russisch über den Kriegsgefangenenfriedhof ein. Das Interesse am Schicksal der aus der Sowjetunion verschleppten Soldaten steigt.

Mit dem Ort Bergen-Belsen verbinden Menschen weltweit die Verbrechen des Nationalsozialismus. In dem Lager in der Lüneburger Heide starb kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges die 15-jährige Jüdin Anne Frank, deren Tagebuch heute noch Schullektüre ist.

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Erstmals bietet die Gedenkstätte Bergen-Belsen an diesem Sonntag (14.30 Uhr) eine öffentliche Führung in russischer Sprache an. Darin geht es um "Vergessene Opfer" – so der Titel.

20.000 Männer aus Sowjetunion nach Bergen-Belsen verschleppt

Gemeint sind Kriegsgefangene aus der Sowjetunion. Ab Juli 1941 verschleppten die Nationalsozialisten mehr als 20.000 sowjetische Kriegsgefangene nach Bergen-Belsen und zwangen sie zur Arbeit – sofern sie körperlich dazu in der Lage waren. Es fehlte an Unterkünften. Die Männer lebten auf freiem Feld und mussten notdürftige Laubhütten und Erdhöhlen bauen, um sich vor der Witterung zu schützen. Allein im Winter 1941/1942 starben mehr als 14.000 sowjetische Kriegsgefangene an Kälte, Hunger und Krankheiten.

Der 90-minütige Rundgang wird auf Deutsch und Russisch angeboten. Er führt vom Gelände der Gedenkstätte zum etwa 600 Meter entfernten Kriegsgefangenenfriedhof. Anlass ist der 84. Jahrestag des Überfalls von Hitler-Deutschland auf die Sowjetunion an diesem Sonntag.

70.000 Menschen starben in Konzentrationslager Bergen-Belsen

Auf dem Friedhof sind 19.580 Menschen bestattet. Die Historikerin Katja Seybold arbeitet an einem Totenbuch. Knapp 13.000 der Namen seien identifiziert, sagt die Wissenschaftlerin. Im Dokumentationszentrum Bergen-Belsen können Interviews mit überlebenden Kriegsgefangenen angehört werden. Das Interesse am Schicksal der Kriegsgefangenen steige, sagte Seybold. Auch viele ukrainische Geflüchtete besuchen die Gedenkstätte und den Friedhof.

Insgesamt kamen in Bergen-Belsen rund 70.000 Menschen ums Leben. Im Konzentrationslager waren zwischen 1943 und 1945 rund 120.000 Männer, Frauen und Kinder interniert, etwa 52.000 von ihnen starben. Das Lager wurde im April 1945 von der britischen Armee befreit. Drei Monate zuvor hatten die Nationalsozialisten das Kriegsgefangenenlager geschlossen. Seybold zufolge stand möglicherweise deshalb das Schicksal dieser Opfer des Nationalsozialismus lange Zeit nicht so sehr im Fokus.

Mit dem Auto dauert die knapp 60 Kilometer lange Fahrt zur Gedenkstätte Bergen-Belsen von Hannover aus rund eine Stunde. Es gibt kostenlose Parkplätze. Mit dem öffentlichen Nahverkehr dauert die Fahrt bis Belsen ab Hannover Hauptbahnhof knapp anderthalb Stunden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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