Eine Stadt sticht heraus Niedersachsens Kommunen verzeichnen Rekorddefizit
Die Einnahmen blieben konstant, doch die Ausgaben stiegen enorm. Viele Kommunen und Städte im Nordwesten blicken auf ein Rekorddefizit.
Niedersachsens Städte und Gemeinden erleben ein beispielloses Haushaltsdefizit. Im Jahr 2024 verzeichneten sie einen Fehlbetrag von 3,75 Milliarden Euro. Das teilte die Bertelsmann Stiftung mit. Das Minus übertrifft den bisherigen Rekord aus dem Vorjahr bei Weitem.
Die enormen Ausgabensteigerungen bei stagnierenden Einnahmen belasten die kommunalen Finanzen erheblich. Die Gesamtausgaben der Kommunen stiegen um neun Prozent, während die Steuereinnahmen aufgrund der schwachen Konjunktur unverändert blieben. Besonders stark erhöhten sich die Personalkosten sowie die Sozialausgaben, letztere stiegen um 25 Prozent auf zehn Milliarden Euro.
In Wolfsburg ist die Situation besonders gravierend
In Wolfsburg, dem Sitz des Autoherstellers Volkswagen, waren die Auswirkungen besonders spürbar: Die Gewerbesteuereinnahmen sanken hier um 40 Prozent. Trotzdem zählt Wolfsburg bei den Steuereinnahmen weiterhin zu den führenden Städten Deutschlands.
Das kommunale Defizit pro Kopf lag in Niedersachsen im Jahr 2024 bei 468 Euro – das zweithöchste unter den Flächenländern. Nur Hessen verzeichnete einen höheren Wert mit 499 Euro pro Einwohner.
Die Bertelsmann Stiftung prophezeit eine düstere Zukunft. Strukturelle Probleme bestehen fort und die Inflation belastet weiterhin. Laut Vorständin der Stiftung, Brigitte Mohn, markiert das Defizit eine entscheidende Wende für die finanzielle Situation der niedersächsischen Kommunen.
- Nachrichtenagentur dpa
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