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Weniger Verurteilte: Anstieg in einigen Bereichen


Hannover
Weniger Verurteilte: Anstieg in einigen Bereichen

Von dpa
23.09.2021Lesedauer: 3 Min.
JustizVergrößern des BildesEin Justizbeamter steht in einem Gerichtssaal. (Quelle: picture alliance/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Zahl der Verurteilungen von Straftätern ist im vergangenen Jahr in Niedersachsen gesunken. 2020 waren es 66.497, im Jahr zuvor noch 69.187, wie aus der am Donnerstag in Hannover veröffentlichten Strafverfolgungsstatistik hervorgeht. Vier von fünf Verurteilungen endeten im vergangenen Jahr mit Geldstrafen, in 14 Prozent mit Freiheitsstrafen und in 4,2 Prozent mit Freiheitsstrafen ohne Bewährung. In rund 2500 Fällen wurden den Angaben zufolge Menschen freigesprochen, etwa 250 weniger als noch 2019.

Mit rund 82 Prozent wurden im vergangenen Jahr weiterhin deutlich mehr Männer als Frauen verurteilt. Etwa 70 Prozent der Verurteilungen gehen demnach auf deutsche Staatsbürger zurück. Weitere Unterteilungen, etwa nach dem Alter, werden in der Statistik bis auf Jugendstrafen, nicht erfasst. Menschen können in einem Jahr mehrfach oder wegen mehreren Tatbeständen verurteilt werden. Daher kann die Zahl der Verurteilungen nicht mit der Anzahl an Menschen gleichgesetzt werden.

Mit Blick auf das Corona-Jahr 2020 sagte Justizministerin Barbara Havliza (CDU): "Vor allem zu Beginn des vergangenen Jahres waren die Gerichte gezwungen, Verhandlungen aufzuheben. Die Strafgerichte haben die Situation aber sehr schnell in den Griff bekommen. So ist etwa die durchschnittliche Dauer von Strafverfahren bei den Amtsgerichten im Vergleich zu 2019 nur um rund 12 Tage gestiegen."

In dieser Statistik wird laut Ministerium die Tätigkeit der Strafgerichte erfasst. Taten, bei denen keine Verdächtigen ermittelt werden konnten, werden nicht berücksichtigt. Das trifft demnach ebenfalls auf Fälle zu, in denen Ermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaften eingestellt wurden. Insofern könne diese Statistik kein umfassendes Bild der Kriminalität im Bundesland vermitteln. Es gibt etwa noch die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). Darin ist etwa enthalten, wie viele Fälle welcher Kriminalität die Polizei erfasst und aufgeklärt hat.

Die Ministerin und Thomas Hackner, Abteilungsleiter Strafrecht im Ministerium, machten in mehreren Bereichen einen Corona-Effekt aus - etwa bei den Straftaten im Straßenverkehr. Dazu zählen etwa Verkehrsunfallflucht, Körperverletzungen oder Alkohol am Steuer. Die Zahl der Verurteilungen sank hier im Vergleich von 2019 zu 2020 um knapp 400 auf 15.654.

In 26 Fällen wurden Menschen im vergangenen Jahr wegen Totschlags verurteilt, 14 weniger als noch ein Jahr zuvor. Beim sexuellen Missbrauch von Kindern wurden Menschen in 82 Fällen schuldig gesprochen, 6 weniger als 2019. Bei den Vergewaltigungen sank die Zahl ebenfalls im selben Zeitraum - von 63 auf 52. Bei Verurteilungen wegen Diebstahls und Unterschlagung sei ebenfalls ein Corona-Effekt zu erkennen. Lag die Zahl 2019 bei 11.351, waren es im vergangenen Jahr nur noch 10.181.

Bei einigen Delikten ist hingegen auch eine Zunahme zu erkennen. So wurden in 21 Fällen Menschen wegen Mordes verurteilt, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2019 (10). In 51 Fällen wurden Männer wegen schwerem sexuellen Missbrauchs von Kindern schuldig gesprochen, 2 mehr als 2019. Frauen wurden in den beiden Jahren nicht wegen dieses Straftatbestands verurteilt.

Wegen der steigenden Zahlen bei den Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Kinderpornografie soll die Staatsanwaltschaft mehr Personal erhalten. "Aus diesem Grund wollen wir die zuständige Zentralstelle bei der Staatsanwaltschaft Hannover im kommenden Jahr um zehn Stellen verstärken", sagte Havliza. Darunter seien acht Staatsanwälte. Tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte stiegen ebenfalls weiter deutlich an. 2018 waren es noch 234 Verurteilungen, 2019 dann 548 und im vergangenen Jahr 669.

Eine Zunahme wurde ebenfalls bei Beleidigungen verzeichnet: dort waren es 2588 Verurteilungen, nach 2468 vor zwei Jahren. In diesem Bereich ist ebenfalls eine kontinuierliche Steigerung zu erkennen. 2018 waren es noch 2340 Fälle, 2015 waren es 2122, 2010 etwas mehr als 2000.

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