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Pandemie schwächt Wirtschaft in Niedersachsen


Hannover
Pandemie schwächt Wirtschaft in Niedersachsen

Von dpa
03.12.2021Lesedauer: 3 Min.
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Corona hat die Wirtschaft in Niedersachsen ausgebremst, vor allem die Jugendarbeitslosigkeit erhöht und große Löcher in die öffentlichen Kassen gerissen. Das geht aus dem am Freitag vorgestellten Niedersachsen-Monitor hervor. Der mehr als 100-seitige Bericht erscheint jährlich und enthält auch Daten zur Bevölkerung, Bildung oder Armutsgefährdung. Die Präsidentin des Landesamtes für Statistik, Simone Lehmann, präsentierte in Hannover zudem vorläufige Zahlen schon für 2021. Es gebe Anzeichen für eine Erholung der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt, sagte sie. Allerdings seien die Auswirkungen der vierten Welle noch unklar.

Eine positive Nachricht gab es dann aber doch: In den ersten acht Monaten 2021 wurden landesweit 50.518 Geburten registriert, das waren 1066 Geburten mehr als im gleichen Zeitraum 2020.

Wirtschaft: Die Wirtschaftsleistung in Niedersachsen brach 2020 ein, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank real um 4,9 Prozent. Entgegen dem Trend verzeichnete das Baugewerbe ein Umsatzplus von 8,8 Prozent, nur in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg war diese Branche stärker. Im ersten Halbjahr 2021 stieg das BIP im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2020 nach vorläufigen Zahlen um 3,9 Prozent - der drittstärkste Anstieg im Vergleich der Bundesländer.

Arbeitsmarkt: Die Zahl der Erwerbstätigen sank 2020 landesweit um 1 Prozent auf 4,11 Millionen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,8 auf 5,8 Prozent. "Ohne Kurzarbeit wäre der Wert wahrscheinlich höher gewesen", sagte Lehmann. Eklatant war der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit: Im Jahresdurchschnitt waren in Niedersachsen knapp 27.200 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, dies waren 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bundesschnitt stieg ihre Zahl sogar um 25,3 Prozent. Vielen jungen Menschen sei wegen der Pandemie der Einstieg in die Arbeitswelt nicht gelungen, hieß es. Es wurden 9,5 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, auch die Zahl der Abschluss- und Meisterprüfungen ging deutlich zurück.

Öffentliche Finanzen: Die Ausgaben von Land, Kommunen und Sozialversicherungen in Niedersachsen stiegen 2020 um 13,6 Prozent und damit stärker als die Einnahmen mit einem Plus von 3,7 Prozent. 2020 gab es in allen Ländern Finanzierungsdefizite, wobei das niedersächsische Finanzierungsdefizit mit 177 Euro pro Kopf deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (379 Euro pro Kopf) lag. Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatte es in Niedersachsen noch einen Finanzierungsüberschuss von 423 Euro pro Kopf gegeben. Der Schuldenstand pro Kopf wird in Niedersachsen auf 9821 Euro beziffert, das sind 565 Euro mehr als im Bundesdurchschnitt.

Bevölkerung: Die niedersächsische Bevölkerung wuchs 2020 das neunte Jahr in Folge - und zwar um 1 Prozent auf gut 8 Millionen Menschen. Grund für diesen Zuwachs war den Statistikern zufolge Zuwanderung aus dem In- und Ausland, denn es starben knapp 23.000 Personen mehr als geboren wurden. Der Anstieg der Sterbefälle um 2,9 Prozent im Vergleich zu 2019 gehe nicht zwingend auf Covid-19-Verstorbene zurück, sagte Lehmann. Wegen der Altersstruktur der niedersächsischen Bevölkerung sei solch ein Anstieg zu erwarten gewesen.

Die Zahl der Geburten stieg 2020 im Vergleich zu 2019 leicht um 833 Kinder. Im zweiten Corona-Jahr deutet sich sogar ein Baby-Boom an: In den ersten acht Monaten 2021 wurden fast 1100 mehr Kinder geboren als im Vorjahreszeitraum. Ob dies mit Lockdown, Homeoffice und geschlossenen Kinos und Bars zu tun hat, konnten die Statistiker nicht sagen. "Da müssen Sie die Eltern fragen."

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