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Kiel: Wie man in Kiel trotz Lockdown Kultur erleben kann


Kultur trotz Lockdown
So können Sie die dänischen Einflüsse rund um Kiel entdecken

Von Sven Raschke

Aktualisiert am 04.04.2021Lesedauer: 3 Min.
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Die Nikolaikirche in Kiel (Archivbild): Sie ist das älteste erhaltene Gebäude in Kiel.Vergrößern des Bildes
Die Nikolaikirche in Kiel (Archivbild): Sie ist das älteste erhaltene Gebäude in Kiel. (Quelle: Ilva Vadone/imago-images-bilder)

Für alle, die im Lockdown mal wieder raus wollen, bieten zwei Touren durch Kiel allerhand zu entdecken. Die dänischen Einflüsse können Lockdown-konform zu Fuß, mit dem Rad – oder auch von der Couch aus erkundet werden.

Mit Kultur und Ablenkung außer Haus ist es zurzeit schwierig. Museen und Kinos sind geschlossen, auch die meisten Urlaubsziele sind tabu. Eine Möglichkeit aber, Kultur und Ausland zugleich und Lockdown-konform zu erleben, gibt es doch. Und zwar als Dänemark-Tour quer durch Kiel und Umgebung. Bei der vom Amt für Kultur und Weiterbildung erstellten Wanderung oder wahlweise Radtour auf den Spuren Dänemarks wird auch gleich noch das geschlossene Fitnessstudio mit kompensiert.

"Kiel war ja eine ganze Weile unter dänischer Herrschaft", sagt Julia Fendler vom Amt für Kultur und Weiterbildung, die die Routen erstellt hat. "Daher sieht man auch heute noch an bestimmten Orten die historische Verbindungen."

2,5 Stunden deutsch-dänischer Kulturspaziergang

Der 13 Kilometer lange dänische Spaziergang, durch den man sich auch per App und GPS leiten lassen kann, startet und endet auf einem Friedhof (Parkfriedhof Eichhof und Südfriedhof), führt über weite Strecken durch die Parks der Stadt und entlang der Förde und macht auch einen kleinen Abstecher über die Hörnbrücke aufs Ostufer.

Besonders empfiehlt Julia Fendler die Ruinen des Marientempels zwischen Krusenkoppel und Düsternbrooker Gehölz, denn: "Es ist doch immer schön, wenn man was mit Meerblick hat." Der Mareienhein war 1808 ein Geschenk der Stadt Kiel an die dänische Königin und ein Zeichen deutsch-dänischer Freundschaft.

Erste Kirche der Stadt

Die ältesten dänischen Spuren finden sich am Alten Markt. Die Sankt-Nikolai-Kirche ist das älteste erhaltene Gebäude in Kiel. Und eines der wenigen, die bereits zur Zeit der dänischen Herrschaft über Schleswig und Holstein standen. Schon mit der Gründung Kiels 1242 wurde hier die erste Kirche der Stadt errichtet und immer wieder umgebaut, erweitert und neu aufgebaut. Im Innern befindet sich der so genannte Pommernteppich, der an die durch Christian III. von Dänemark unterstützte protestantische Reformation erinnert.

Die zahlreichen Werke dänischer Künstler im Innern der Kunsthalle lassen sich zwar zur Zeit nicht bestaunen. Dafür ist aber der dortige Skulpturengarten frei zugänglich, in dem ebenfalls großformatige Skulpturen dänischer Künstler zu sehen sind, inklusive Blick auf die Kieler Förde.

Beliebtes Ausflugsziel früher Lehranstalt

Die Forstbaumschule verdankt ihre Existenz dem Holzmangel in den 1780er Jahren. Um dem entgegenzuwirken, wurde der Park als Königlich-Dänische Forstlehranstalt auf 2,5 Hektar angelegt. Heute umfasst der Park 12,5 Hektar und ist Teil eines größeren Landschaftsschutzgebietes. An die Gründung und den ursprünglichen Zweck des heute als Ausflugsziel beliebten Parks erinnert ein Gedenkstein auf dem Gelände.

Das Kieler Schloss war schließlich jahrhundertelang Residenz der dänischen Könige und Herzöge von Schleswig und Holstein. Etwa zweieinhalb Stunden sollten für den Spaziergang eingeplant werden.

Eine Radtour auf den Spuren Dänemarks

Die Radtour umfasst 28 Kilometer. Sie startet nördlich des Nord-Ostsee-Kanals und führt im Zickzack-Kurs durch Holtenau, Pries und Friedrichsort, durch Altenholz, Schilksee, Dänischenhagen und schließlich nach Strande. Von den zahlreichen hier zu findenden Spuren dänischer Geschichte zeugt schon der Name "Dänischer Wohld".

Der spektakulärste Stopp ist hier wohl unbestritten die Festung Friedrichsort, die unter dem dänischen König Christian IV. während des Dreißigjährigen Krieges erbaut wurde. Sie ist heute die einzige erhaltene Seefestung in Deutschland. Das Kanalpackhaus gleich am Startpunkt der Tour geht zurück auf die Anfänge des Kanals Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Es ist seitdem trotz gründlicher Renovierung in der Bauform nahezu unverändert erhalten geblieben.

Die Güter Knoop, Seekamp, Eckhof und Bülk sind weitere Zeugen dänischer Vergangenheit. Aktuellere deutsch-dänische Verbindungen zeigen die Stopps bei den Versammlungshäusern des Sydslesvigsk Forening (SSF, Südschleswigscher Verein).

Wer beim schlechten Wetter gar nicht raus will, kann beide Touren auch von zu Hause aus digital erleben. Das Amt für Kultur und Weiterbildung stellt auf ihren Seiten die Routen zur Verfügung, samt ausführlicher Informationen zu den kulturellen Stopps.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Gespräch mit Julia Fendler
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