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"Eine Nacht Kiel": Fast 40.000 Kieler verfolgen Onlineshow


Trotz Kritik
"Eine Nacht Kiel"-Veranstalter wollen mehr

Von Sven Raschke

18.03.2021Lesedauer: 3 Min.
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Bild der Live-Übertragung der Veranstaltung in Kiel.Vergrößern des Bildes
Bild der Live-Übertragung der Veranstaltung in Kiel. (Quelle: Youtube/leer)

Nach dem Erfolg der Internet-Liveshow "Eine Nacht Kiel" denkt Veranstalter Sascha Dobrovolschi für die Zukunft groß. Neben viel Lob gab es aber auch Kritik an der Show – etwa wegen mangelnder Diversität.

Die Live-Sendung "Eine Nacht Kiel" am vergangenen Samstag war aus Sicht der Veranstalter ein voller Erfolg. Nach deren Angaben gab es etwa 37.000 Zugriffe. "Und wenn man sich vorstellt, dass auch mehrere Leute vor einem Gerät saßen, dann war wohl halb Kiel dabei", freut sich der Moderator und Organisator des Abends Sascha Dobrovolschi. Für die lokalen Betriebe seien zudem Spenden im Wert von 25.000 Euro zusammengekommen.

Dobrovolschi könne sich gut vorstellen, die Show zukünftig in ein regelmäßiges Format zu überführen. Neben dem überwiegend positiven Feedback zur Show sind in den sozialen Medien allerdings auch vereinzelt kritische Stimmen zu lesen, die den Veranstaltern etwa mangelnde Diversität bei der Gästeauswahl vorwerfen.

Vermeintliches Opfer entkräftet Sexismusvorwürfe

So bemängelte die Studentengruppe "Students for Future Kiel" auf ihrer Instagram-Seite, dass von den 20 auftretenden Personen lediglich zwei weiblich gewesen seien. Die Kieler Aktivistin Johanna Brüggemann warf dem Moderator gar Sexismus vor: Während Dobrovolschi den Kieler Generalmusikdirektor Benjamin Reiners als "Macher", der "immer nach vorne geht" vorgestellt hatte, machte er der ebenfalls anwesenden Ulrike Eberle, der Leiterin für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit des Kieler Theaters, ein Kompliment zu ihrem Aussehen.

Eberle selbst sagt zu den Vorwürfen gegen Dobrovolschi: "Das kann ich auf meine eigene Kappe nehmen. Ich habe dem Moderator vorab die Biografie von Benjamin Reiners gegeben – und ihm von mir selber nichts mitgeteilt." Trotzdem, meint sie, könne der Moderator sicher "noch ein bisschen was dazulernen." Was die Diversität anbelangt, ist sie mit den "Students for Future Kiel" einer Meinung. "Es waren zu viele Männer da. Da muss man beim nächsten Mal darauf achten, dass die Besetzung diverser ist", so Eberle. Trotzdem habe sie den Abend, alles in allem, lustig und unterhaltsam gefunden.

Spricht man Sascha Dobrovolschi auf die Vorwürfe zur mangelnden Diversität an, entgegnet er: "Wir nehmen das natürlich sehr ernst. Aber man kann es nicht allen recht machen." Die Vorbereitungszeit sei sehr begrenzt gewesen. Trotzdem habe man insgesamt neun Frauen im Programm gehabt. Aber sie waren eben nicht alle auf dem Sofa. "Dort saßen nur Männer, weil deren Positionen eben an Männer vergeben sind. Ich kann ja nicht den Oberbürgermeister ausladen, weil er ein Mann ist."

Der Moderator verweist auch auf die überwältigend wohlwollenden Rückmeldungen: "Ich habe auf meinem Handy 500 Nachrichten bekommen – die waren alle positiv." Kritische Stimmen habe es nur sehr wenige gegeben. Tatsächlich ist auf den verschiedenen Seiten zur Veranstaltung – ob auf Facebook, YouTube oder Instagram – von den Nutzern fast ausschließlich Lob zu lesen. "Das nächste Mal", so Dobrovolschi, "machen wir es mit mehr Vorlaufzeit – und dann können wir auch an wirklich alle denken."

"Eine Nacht Kiel" für ganz Deutschland vorstellen

Fest stehe zum "nächsten Mal" zwar noch nichts. "Wir werden natürlich von allen Seiten gefragt, wie's denn weitergeht", sagt Dobrovolschi. Er könne sich etwa eine jährlich stattfindende "Eine Nacht Kiel" vorstellen. "Vielleicht immer den ersten Samstag im März – und dann auch mit anderen Themen als Corona." Zunächst stünden andere Projekte an, aber Dobrovolschi denkt bereits groß: "Warum nicht auch eine Nacht in Bremen, in Berlin – oder in Deutschland?" Kollegen aus der Branche hätten bereits Interesse bekundet. Weitere Interessierte seien willkommen.

"Es funktioniert", so Dobrovolschi. Zuschauer habe es am Samstag nicht nur aus Kiel gegeben, sondern auch etwa aus Hamburg, Südafrika oder England. "Die Gastronomie hatte an diesem Tag richtig viel Geld verdient. Und vor allem hatten alle mal wieder ein richtig gutes, glückliches Gefühl." Das Interesse, sagt Dobrovolschi, sei bei allen da. "Die Menschen lieben es, mal wieder etwas Kulturelles zu erleben. Und wir haben jetzt Erfahrungswerte und wissen, wie es geht."

Verwendete Quellen
  • "Eine Nacht Kiel" bei YouTube
  • Gespräche mit den Protagonisten
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