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Kieler Innenstadt: So soll die neue Holstenstraße aussehen


Kieler Innenstadt
So soll die neue Holstenstraße aussehen

Von Sven Raschke

Aktualisiert am 11.06.2021Lesedauer: 3 Min.
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Die Holstenstraße in Kiel: Die Einkaufsstraße soll nach dem Umbau zu Verweilen einladen.Vergrößern des Bildes
Die Holstenstraße in Kiel: Die Einkaufsstraße soll nach dem Umbau zum Verweilen einladen. (Quelle: Sven Raschke/leer)

Grüner, nasser und weniger Verkehr – die Pläne für eine neu zu gestaltende Holstenstraße sehen eine Innenstadt für Flaneure vor. Autos sollen Radfahrern und ÖPNV weichen.

Die Holstenfleet war der erste große Schritt zur Verschönerung der Kieler Innenstadt. Jetzt packt die Stadt die Einkaufspassage in der Holstenstraße an.

Am Mittwoch wurde im Kieler Schloss der Sieger des im Juni 2020 gestarteten Planungswettbewerbs bekannt gegeben: Mit viel Grün, viel Wasser, viel Naturstein und einer unauffälligen Integration des Öffentlichen Nahverkehrs konnten Stadtplaner aus Hannover die Jury überzeugen.

Mehr Bäume und ein Ostsee-Brunnen

Peter Carl ist einer der Köpfe des Landschafts- und Stadtplanungsbüros Lothar Carl Köhlmos, das sich gegen zehn Konkurrenten durchgesetzt hat. Auf die Frage, was ihn an dem Projekt gereizt habe – schließlich gelte die Kieler Innenstadt ja als ziemlich hässlich – antwortet er bei der Preisvergabe: "Wenn etwas schon schön ist, gibt es ja nicht mehr viel zu verbessern." Er freue sich vielmehr über das vorhandene Entwicklungspotenzial.

Entwickeln soll sich die Innenstadt gemäß den Plänen folgendermaßen: Der Baumbestand entlang der Holstenstraße bleibt komplett erhalten. Naturstein und heller Klinker bilden den Untergrund, unter den Platanen gibt es reichlich Sitzgelegenheiten.

Der Holstenplatz erhält eine Wasserfläche in Form der Ostsee, Springbrunnen markieren die wichtigsten Häfen, die von den Fähren von Kiel aus angesteuert werden. "Wir haben versucht, das Thema Wasser überall auftauchen zu lassen", so Jonathan Sironi, einer der Landschaftsarchitekten hinter den Entwürfen. So soll auch der alte Neptun-Brunnen am Asmus-Bremer-Platz wieder in Betrieb genommen werden.

Keine Autos mehr auf der Andreas-Gayk-Straße

Die Andreas-Gayk-Straße erfährt die wohl weitgreifendsten Veränderungen. Der motorisierte Individualverkehr wird komplett verbannt. Nur noch Zulieferer und ÖPNV sind zugelassen. Die Bus- oder künftig möglicherweise gar Tramhaltestellen sollen weniger dominant auftreten, die Dächer bepflanzt werden. Grill- und Fisch-Maxx verschwinden, neu gepflanzte Bäume säumen die Flächen. Eine Mobilitätsstation auf dem Heinrich-Ehmsen-Platz dient als Fahrradabstell- und Leihstation.

Oberbürgermeister lobt Bodenständigkeit der Pläne

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, der neben Stadtplanungsexperten und Vertretern des Kieler Einzelhandels Teil der Jury war, lobte die Arbeit der Architekten: "Der erste Preis schafft es in besonders gelungener Weise, der Innenstadt der Zukunft mit vielen neuen Grünräumen, der ganz selbstverständlichen Integration moderner Mobilität und einem überzeugenden Gespür fürs Kielgefühl ein Gesicht zu geben."

"Gleichzeitig macht er sich nicht zu wichtig und geht nicht an der Lebenswirklichkeit vorbei." Will heißen: Das gewohnte Stadtleben aus Shopping und Veranstaltungen könne wie gewohnt stattfinden. Baudezernentin Doris Grondke freute sich besonders über die elegante Integration des Verkehrs, der so weniger dominant auftrete.

Baubeginn nicht vor 2023

In Stein gemeißelt ist mit dem Entwurf noch nichts. Oberbürgermeister Kämpfer wies darauf hin, dass sich bis zur Umsetzung noch vieles ändern könne – auch durch die Aufnahme von Ideen von Geschäftsleuten und aus kommenden Bürgerbeteiligungsprozessen. Alter Markt und Europaplatz sind in den Plänen nicht eingeschlossen.

Sollte die Ratsversammlung den Plänen zustimmen, könnte nach zwei Jahren Planungszeit 2023 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Dabei sollen die Arbeiten nacheinander abschnittweise erfolgen. "Die Prämisse ist: Das muss innerhalb meiner zweiten Amtszeit fertig werden", so der Oberbürgermeister. Hieße also: 2026.

Die Kosten sind noch weitestgehend unklar, werden laut Kämpfer aber im zweistelligen Millionenbereich liegen – wobei laut Baudezernentin Grondke mit Fördergeldern von Bund und Land in Höhe von 90 Prozent der Kosten zu rechnen ist.

Weitere Infos zum Projekt finden Sie unter www.kiel.de/holstenstrasse.

Verwendete Quellen
  • Bekanntgabe der Sieger des Planungswettbewerbes
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