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Kieler Förderverein: "Alle sollen eine Chance bekommen"


Verein will Schreibtalente fördern
"Alle sollen eine Chance bekommen"


01.11.2021Lesedauer: 3 Min.
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Christel Mirus-Bröer bei einer Ausstellung:Vergrößern des Bildes
Christel Mirus-Bröer bei einer Ausstellung: (Quelle: Titus Blome/t-online)

Die Autorin Christel Mirus-Bröer möchte unbekannten talentierten Autoren helfen, sich einen Namen außerhalb Schleswig-Holsteins zu machen. Im Interview mit t-online verrät sie, wie das funktioniert.

Sie selbst begann mit dem Schreiben von Gedichten als junge Autorin und schaffte 2002 als Vorsitzende des "Fördervereins für zeitgenössische Literatur NordBuch e.V." den Durchbruch: Christel Mirus-Bröer. Die gebürtige Kielerin will talentierte Nachwuchsautoren mit ihrem Ehrenamt fördern.

Der Förderverein arbeitet mit etablierten Autoren zusammen und bietet ein Forum, um Spektren verschiedener Literaturarten zu veröffentlichen. Autoren haben hier die Möglichkeit sich innerhalb und außerhalb Schleswig-Holsteins vorzustellen. Im Gespräch mit t-online erzählt sie, warum es wichtig ist, allen eine Chance zu geben.

t-online: Frau Mirus-Bröer, was ist "NordBuch e.V." genau?

Christel Mirus-Bröer: 1997 hat man sich umgesehen, wer talentierte Nachwuchsautoren in Schleswig-Holstein fördert und da war niemand. Das Anspruchsdenken bei den Verlagen war immer sehr hoch. Daher wurde "NordBuch e.V." als Literaturförderverein gegründet. Um allen eine Chance zu geben.

Was ist ein Beispiel, wie Sie das gemacht haben?

Es hat eine Weile gedauert, aber irgendwann haben wir eine Anthologie für Lyrik und Prosa gemacht. Das war nicht leicht, denn man musste natürlich auch renommierte Namen dafür gewinnen. Und dazwischen waren immer ein paar unbekannte Autoren.

Als wir dann so weit waren, war es nicht einfach, das zu verlegen. Kleine Verlage konnten den Druck nicht vorfinanzieren. Große Verlage stecken immer sehr im Gewinndenken fest. Aber letztlich haben wir es geschafft. Und dann haben wir auch mit Lesungen angefangen.

Was für Lesungen?

Regelmäßig organisieren wir das "Lesesofa". Das kann man dann auch auf YouTube anschauen. Und wir waren auch schon außerhalb von Schleswig-Holstein unterwegs. In Hannover, in Hildesheim, in Wittenberg. So hat man kleine Abstecher in die literarische Welt außerhalb der Landesgrenzen gemacht. Aber das vorrangige Ziel, ein Literaturförderverein für Schleswig-Holstein zu sein, ist geblieben.

Wir wollen auch der niederdeutschen Sprache einen erhöhten Stellenwert geben. Deswegen nehmen wir immer einen niederdeutschen Text mit in unsere Anthologie rein.

Und was ist Ihre Rolle in dem Verein?

Ich bin von Anfang an dabei und habe dann 2002 den Vorsitz übernommen. Ich habe natürlich versucht, uns ein wenig in die Öffentlichkeit zu rücken und habe Kooperationen mit anderen Verbänden organisiert. Dadurch konnten wir dann zum Beispiel auch woanders Lesungen veranstalten. Das war jetzt natürlich schade während Corona. So etwas war da nicht möglich.

Wie haben Sie und der Verein Corona erlebt?

Das war schwer. Kultur war ja kaum möglich. Selbst als vieles gelockert war. Vor allem die kleineren Orte können eben nicht die Abstandsregeln einhalten. Das Einzige, was den Autorinnen und Autoren blieb, war sich ein wenig in sich selbst und ihre Kunst zurückzuziehen. Einen Roman schreiben oder ein paar Gedichte. Für einige Interessierte konnten wir digital kreativ sein und haben eine Video-Schreibwerkstatt monatlich installieren können.

Gab es jemanden, der mit einem fertigen Werk aus den Lockdowns kam?

Ja, zum Beispiel Willie Benzen, der uns damals auch mit dem Verlegen der Anthologie geholfen hat. Er hat eine Gedichtsammlung gemacht mit dem Titel "Die tanzenden Gärten". Leider ist er kürzlich verstorben. Auch Wolf-Ulrich Cropp hat was geschrieben. Er war auf den Spuren von Ernest Hemingway unterwegs. Und es haben natürlich auch noch andere was gemacht. Aber bei 65 Mitgliedern ist man natürlich nicht bei allen ständig auf dem Laufenden, denn die Mitglieder agieren frei und selbstständig.

Was lesen Sie selbst denn momentan?

Zuletzt habe ich ein sehr spannendes Buch gelesen: "Die Wand" von Marlen Haushofer. Als Nächstes will ich einen Krimi von Kari Köster-Lösche lesen. Aber dazu habe ich immer noch nicht die Zeit gefunden.

Disclaimer: Mit dem Projekt "Helping Hands", das von der Ströer Content Group, zu der auch t-online gehört, unterstützt wird, sollen ehrenamtlich tätige Menschen vorgestellt werden.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Christel Mirus-Bröer
  • YouTube/Lesesofa
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