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NRW | Neue Studie: Bildung von Viertklässlern nimmt ab


Infolge der Pandemie
Studie zeigt: Bildung von NRW-Schülern nimmt deutlich ab

Von t-online, tch

Aktualisiert am 17.10.2022Lesedauer: 3 Min.
imago images 168646846Vergrößern des BildesStudie zur Bildung von Viertklässlern in Deutschland (Symbolbild): Bayern und Sachsen verzeichnen bei einigen Kompetenzen positive Abweichungen. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON)
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Deutlich weniger Viertklässler erreichen die Bildungsstandards – das zeigt eine aktuelle Studie. Schüler in NRW liegen unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Bundesweit liegen deutlich mehr Schüler unterhalb der Mindestkompetenzen als im Jahr 2016. Das geht aus den Ergebnissen und Auswertungen des "IQB-Bildungstrends 2021" hervor, die am Montag veröffentlicht wurden. In der bundesweiten Studie wird jährlich überprüft, ob Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Kompetenzziele aus den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) erreichen. Das diesjährige Fazit der Forschenden ist "ein besorgniserregendes Bild".

Die Studie erfasst die beiden Fächer Deutsch und Mathematik am Ende der 4. Jahrgangsstufe. Dem Bericht zufolge erreichen bundesweit deutlich weniger Schülerinnen und Schüler die Regelstandards als fünf Jahre zuvor und auch der Anteil derer, die die Mindeststandards – Kompetenzen, die jeder Viertklässler erfüllen sollte – verfehlen, nimmt erheblich zu: Fast 19 Prozent der Schüler verpassen laut Studie die Mindeststandards im Fach Deutsch, während 22 Prozent die Mindestanforderungen für Mathematik nicht erreichen. Gleichzeitig übertreffen bundesweit nur ca. 55% die KMK-Regelstandards. "Der Anteil der Viertklässler, die nicht die Mindeststandards erreichen, ist zu hoch", so die Zusammenfassung der Bildungsforscher. Insgesamt wurden knapp 27.000 Schüler aus fast 1.500 Schulen befragt.

NRW erzielt im bundesweiten Vergleich mit die schlechtesten Werte

"In Brandenburg und NRW fallen die Ergebnisse zum Erreichen der Regelstandards in allen Kompetenzbereichen und zum Verfehlen der Mindeststandards in jeweils zwei Kompetenzbereichen signifikant ungünstiger aus als bundesweit", heißt es in dem Bericht. Somit findet sich NRW am unteren Ende der Länder-Tabelle wieder.

Konkret bedeutet das: 21.6 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen verfehlen die Mindeststandards beim Lesen, 23.3 Prozent beim Zuhören und sogar 32.6 Prozent bei der Rechtschreibung. Vergleichbar hohe Werte wurden im Fach Mathematik verzeichnet: Hier liegen 28.1 Prozent unterhalb der Mindeststandards. Insgesamt erreichten nur etwas mehr als die Hälfte aller Viertklässler die Regel-Kompetenzen. Nur 8.4 Prozent liegen im Fach Mathematik im Bereich der optimalen Standards.

"Durchgängig signifikant positive Abweichungen vom jeweiligen Bundesdurchschnitt sind wiederum für Bayern zu verzeichnen." Und auch in Sachsen würden die von Schülern im Durchschnitt erreichten Kompetenzen in fast allen Kompetenzbereichen (Lesen, Zuhören, Mathematik) signifikant höher ausfallen als in Deutschland insgesamt.

Starker Zusammenhang zwischen den Lernbedingungen während der Corona-Pandemie und den erreichten Kompetenzen

Im Fazit der Studie verweisen die Forschenden auch auf die pandemiebedingten Auswirkungen auf die Bildungskompetenzen der Schülerinnen und Schüler: Dabei würden die Ergebnisse mit internationalen Studien übereinstimmen, die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie identifiziert haben. Insbesondere wurde ein starker Zusammenhang zwischen den Lernbedingungen während der Pandemie und den erreichten Kompetenzen festgestellt.

Zugleich belegen die Zahlen in der bundesweiten Betrachtung einen verstärkten Zusammenhang zwischen sozialem Hintergrund der Kinder und dem erreichten Bildungsniveau. Besonders ungünstig fallen die Ergebnisse für Kinder mit Zuwanderungshintergrund und aus sozial benachteiligten Familien aus. Dies spiegelt sich in allen untersuchten Bereichen und in den meisten Ländern anhand eines niedrigen Kompetenzniveaus wider. Ebenso fallen die Kompetenzeinbußen bei Kindern der ersten Generation mit Zuwanderungshintergrund größer aus als bei Kindern ohne Zuwanderungshintergrund.

Im Bericht kommen die Forschenden zu dem Schluss, dass kurzfristige Einzelmaßnahmen nicht dafür ausreichen würden, um den ungünstigen Entwicklungen entgegenzuwirken. Zugleich bestehe eine besondere Herausforderung im Bereich der Sprachförderung, die systematisch weiterentwickelt werden müsse: Es müsse sichergestellt werden, dass auch Kinder, die mit geringen Deutschkenntnissen ins Bildungssystem kommen, dieses erfolgreich durchlaufen können. Die Pandemie habe außerdem gezeigt, wie sehr Kinder auf ein verlässlich funktionierendes Schulsystem angewiesen seien.

Verwendete Quellen
  • Studie "IQB-Bildungstrend 2021"
  • Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz vom 17.10.2022
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