Hunderte Männer vor Speicheltest Vergewaltigt und getötet: Polizei rollt Mordfall Seckin Caglar neu auf

Ein Mädchen wird in Köln vergewaltigt und ermordet – der Täter ist bis heute, über 30 Jahre später, nicht gefasst. Das könnte sich bald ändern.
Möglich sind die neuen Ermittlungen, weil die Polizei dank neuer Analysemethoden nun die DNA des Täters kennt – noch gibt es aber kein Muster in einer polizeilichen Datenbank.
Deshalb geht die Polizei nun alle potenziell Verdächtigen durch – mehrere hundert Männer werden demnächst zum Speicheltest gebeten. Sie alle haben im Oktober 1991 in der Nähe des Tatortes gelebt oder gearbeitet und waren damals nicht älter als 40 Jahre.
Viele Verzogene oder Verstorbene
Die Namen und Adressen dieser Männer stehen in teilweise bereits beschädigten Ermittlungsakten aus dem Tatjahr. Das gelte es nun zu entziffern, sagt Markus Weber von der Mordkommission. Viele der Männer sind inzwischen verzogen, andere bereits tot. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter heute zwischen 45 und 70 Jahre alt ist.
Seckin Caglar hatte am 16. Oktober 1991 um 18.40 Uhr ihre Arbeitsstelle an der Siegburger Straße verlassen und war nicht zu Hause angekommen. Ihre Leiche wurde später in einem Gebüsch in der Nähe der A4 entdeckt.
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "Polizei Köln will wohl hunderte Männer zum Speicheltest bitten" vom 17.10.2022