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Chaos im Erzbistum Köln: Woelki-Sprecher greift nach "Kündigung" Generalvikar an


Chaos im Erzbistum Köln
Woelki-Sprecher weiß angeblich nichts von Kündigung

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 02.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Kardinal Rainer Maria WoelkiVergrößern des BildesRainer Maria Woelki (Archivbild): Angeblich soll der Kardinal dem Sprecher des Erzbistums gekündigt haben. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/dpa-bilder)
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Ist er jetzt gefeuert oder nicht? Aus dem Erzbistum Köln dringen widersprüchliche Meldungen zum Sprecher des umstrittenen Kardinals Woelki.

Der Pressesprecher des Erzbistums Köln weiß von nichts. Donnerstag meldete der "Kölner Stadt-Anzeiger", Kardinal Woelki habe seinem Sprecher Jürgen Kleikamp zum 31. Dezember gekündigt. Am Freitagvormittag geht dieser jedoch betont entspannt ans Diensttelefon und sagt: "Davon ist mir nichts bekannt, jedenfalls nichts Offizielles. Weder hat der Generalvikar mit mir gesprochen, noch habe ich etwas schriftlich."

Generalvikar Guido Assmann wiederum, der für die Verwaltung des Erzbistums verantwortlich ist, kann man nicht fragen. Er ist am Freitag nicht im Haus. Sein Büro verweist an die Presseabteilung des Erzbistums, die darum bittet, Herrn Kleikamp persönlich zu fragen – womit sich der Kreis schließt.

Eine definitive Antwort auf die Frage, ob Kleikamp weiter Sprecher des Erzbistums sein wird oder nicht, ist vorerst also nicht zu bekommen. Klar ist nur: Im Erzbistum herrschen Chaos und Verwirrung.

Sprecher äußert heftige Kritik an Generalvikariat

Ganz oben an der Spitze des Durcheinanders steht der Erzbischof von Köln, Rainer Maria Woelki. Über ihn sagte der angeblich geschasste Sprecher Kleikamp der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA noch am Donnerstagabend: "Meine Zusammenarbeit mit dem Kardinal war höchst angenehm und ist es immer noch."

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Über das Generalvikariat hingegen äußert sich Kleikamp aktuell weit weniger freudig: "Es ist Volkssport im Generalvikariat, immer über die Leute herzuziehen, ohne mit ihnen selbst zu sprechen", zitiert ihn die KNA.

Pressemitteilung soll Kölner Bistumsführung erzürnt haben

Die Vorgänge würden ein enorm schlechtes Licht auf Personalführung, Loyalität und Umgang miteinander im Erzbistum werfen, kommentiert der WDR. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" bleibt derweil bei seiner Darstellung, Kleikamp müsse sein Amt zum Jahresende aufgeben. Dafür gebe es belastbare Unterlagen aus erster Hand, sagte der Reporter dem WDR.

Laut "Kölner Stadt-Anzeiger" war Kleikamp in der vergangenen Zeit massiv in die Kritik geraten, in der gesamten Bistumsführung habe sich zuletzt Widerstand gegen ihn formiert. Hintergrund sei eine Pressemitteilung, in welcher der leitenden Verwaltungsmitarbeiterin Hildegard Dahm mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht worden war. Dahm hatte zuvor dem "Kölner Stadt-Anzeiger" gesagt, sie habe Kardinal Woelki bereits 2015 über den Missbrauchsfall des früheren "Sternsinger-Präsidenten" Winfried Pilz informiert.

Woelki hatte dagegen eidesstattlich versichert, erst 2022 mit dem Fall Pilz befasst worden zu sein. Nach Dahms Aussage leitete die Staatsanwaltschaft Köln deshalb Ermittlungen gegen Woelki wegen des Verdachts auf Falschaussage ein.

"Wir haben nicht nur einen unfähigen, sondern auch noch einen feigen Erzbischof"

Die Ankündigung in Kleikamps Pressemitteilung, arbeitsrechtliche Schritte gegen Dahm zu prüfen, löste laut "Kölner Stadt-Anzeiger" Empörung in der Führungsriege des Erzbistums aus. In der jüngsten Sitzung der Hauptabteilungsleiter am Dienstag sei die Situation dann eskaliert.

Kleikamps Drohung sei einhellig verurteilt worden, während Kardinal Woelki in der Sitzung behauptet habe, die Pressemitteilung sei nicht mit ihm abgestimmt gewesen. Dies habe ein Teilnehmer der Runde mit den Worten kommentiert: "Wir haben nicht nur einen verantwortungslosen und unfähigen, sondern auch noch einen feigen Erzbischof."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Bistumssprecher Kleikamp
  • Telefonate mit dem Büro des Generalvikars sowie mit der Presseabteilung des Erzbistums
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