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Kölner Karneval | Peter Brings zu Sexismus: Nehmt die Frauen endlich ernst!


Sexismus-Debatte im Karneval
Das "Mariechen" soll zur Maria werden

  • Peter Brings: Leadsänger der kölschen Rockband Brings
MeinungEine Kolumne von Peter Brings

02.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Verkleidete Frauen beim Karneval in Köln (Archivbild): Am 11.11. startet die Karnevalssaison für die Jecke im Rheinland.Vergrößern des Bildes
Verkleidete Frauen in Köln (Archivbild): Im Karneval finden Frauen oft nur als Tanzmariechen statt. (Quelle: Ying Tang /imago-images-bilder)

Peter Brings sieht Fortschritte im Umgang mit Frauen im Kölner Karneval, wünscht sich aber noch viel mehr: Zum Beispiel eine Festkomitee-Präsidentin.

Die Hälfte der Karnevalssession liegt hinter uns und es fühlt sich an wie meine allererste Session. Die zwei Jahre Corona-Pause sind an keinem einfach so vorübergegangen. Doch vielleicht haben wir erst dadurch gemerkt, dass nix im Leben eine Selbstverständlichkeit ist – und der Karneval Ausdruck kölscher Lebensfreude.

Dazu gehören jedes Jahr eine Menge kleiner und großer Skandale. Ich wundere mich allerdings zunehmend, was so alles zum Problem gemacht wird: Eine einzige Dame fühlt sich von dem Text einer uralten "Höhner-Nummer" belästigt und es fallen Worte wie "Sexismus". Was soll ich zu dazu noch sagen? Karneval sind Kölsche Lieder, Feiern und – wenn gewünscht – auch Sex. Damit der Kölsche nicht ausstirbt.

Mein Traum: eine Festkomitee-Präsidentin

Sich über Frauen lustig zu machen, war lange Zeit gang und gäbe im Karneval. Aber die Dinge ändern sich zum Glück. In unseren Anfängen sind wir noch oft mit nackten Frauen bei Männersitzungen konfrontiert worden. Für uns war klar, dass wir auf solchen Veranstaltungen nicht mehr spielen. Doch trotz der tendenziell positiven Entwicklung fehlen immer noch die Frauen im Karneval. Das ganze "Unternehmen Karneval" wird von Männern bestimmt. Ich würde mir so sehr eine Festkomitee-Präsidentin wünschen – das wäre eine echt gemeinte Wertschätzung der Frau im Karneval. Doch das bleibt sicher noch ein Traum.

Karneval ist ein großes Geschäft in der Stadt und Geschäfte machen die Männer immer noch am liebsten unter sich aus. Je nachdem, in welcher Position man im Karneval ist, hat man auch Macht und Einfluss auf das Stadtleben. Frauen finden (fast) nur als Tanzmariechen statt. Oder hinter der Bühne als Kellnerin für den Elferrat. Auf der Bühne sieht's aber mau aus. Die Kolleginnen kann man an einer Hand abzählen.

Prinz oder Prinzessin? Hauptsache, mit ganzem Herzen dabei

Es gibt Städte, die das anders handhaben. Bonn ist ein leuchtendes Vorbild. Der Festausschuss Bonner Karneval wird von einer Frau geleitet. Der Stadtteil Hermülheim in Hürth hat ein Damen-Dreigestirn. Es geht also doch. Frauen an die Macht im Karneval. Das wäre mal was echt Neues in Kölle.

Auf der diesjährigen Prinzenproklamation sang Nici Kempermann von "Kempes Feinest" von ihrem Traum, Prinz zu werden in Köln. Warum eigentlich nicht? Prinz oder Prinzessin, Hauptsache, du bist mit ganzem Herz dabei. Lasst uns aus dem "Mariechen" endlich eine Maria machen und die Frauen ernst nehmen im Karneval.

Verwendete Quellen
  • Eigene Gedanken des Autors
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