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1. FC Köln: Baumgart weist Augsburg zurecht – und verteidigt Kimmich


"Dann heule ich nicht rum"
Steffen Baumgart ledert gegen Augsburg und verteidigt Kimmich


12.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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Steffen Baumgart (Archivbild): Der Trainer des 1. FC Köln fand am Dienstag klare Worte. (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Axel Kohring)

Steffen Baumgart hat den FC Augsburg am Dienstag in den Senkel gestellt und sich in Rage geredet. Was den Trainer des 1. FC Köln so emotional werden ließ.

Wenn Steffen Baumgart eines nicht leiden kann, dann ist es unfaire Kritik an seinen Spielern. Wer den 51-Jährigen kennt, der weiß: Seine Mannschaft ist seine Familie, und diese Familie beschützt der Trainer des 1. FC Köln. Wenn es sein muss, mit deutlichen Worten.

Diese deutlichen Worte fanden am Dienstag einen ungewöhnlichen Abnehmer. Der FC Augsburg hatte schon am vergangenen Samstag im Bundesliga-Duell keine Chance gegen die Geißböcke gehabt. Nach dem 3:1 für Köln über 90 Minuten folgte am Dienstag der K.-o.-Schlag durch den Chefcoach der Geißböcke.

Baumgarts emotionale Reaktion

Der Anlass war die Kritik eines Augsburger Spielers an Kölns Stürmer Davie Selke. Jeffrey Gouweleeuw hatte nach der Partie geklagt: "Wir wissen alle, was für ein Schauspieler er (Selke) ist. Wenn man heutzutage schreit, wird man belohnt. Das hat nichts mit Fußball zu tun." Hintergrund: Selke hatte sich über die gesamte Spielzeit ein heißes Duell mit dem Innenverteidiger geliefert und dabei den Freistoß herausgeholt, der zum 1:0 geführt hatte.

Auf diese Worte angesprochen, reagierte Baumgart am Dienstag mit deutlichen Worten. "Wenn sich einer nicht beschweren darf, dann der", schimpfte der FC-Trainer am Geißbockheim. "Der, der als Innenverteidiger mit allem arbeitet, was es gibt. Davie macht das auch. Davie ist für vieles bekannt, aber nicht für das."

"Schon gar nicht, wenn ich 1:3 verloren habe…"

Einmal in Rage, legte Baumgart gleich nach: "Was ich nicht verstehe, dass es nach dem Spiel weitergeht. Ich kenne es so: 90 Minuten wird mit harten Bandagen gekämpft, dann ist es aber erledigt. Nach dem Spiel heule ich nicht mehr rum. Wer nach dem Spiel heult, ist für mich schlimmer als alles andere", lederte der FC-Coach. Und schickte mit einem Nachsatz in Richtung Augsburg hinterher: "Ich trage die Dinge im Spiel aus, nicht hinterher. Schon gar nicht, wenn ich 1:3 verloren habe."

Klare Kante für den 1. FC Köln und seinen Stürmer, klare Worte gegen den FC Augsburg. Besonders brisant: Augsburg liegt in der Fairplay-Tabelle der Bundesliga mit den meisten Gelben Karten der Saison auf dem letzten Platz – und besagter Gouweleeuw ist selbst kein Unschuldslamm, liegt in der Sünderkartei aller Bundesliga-Spieler mit neun Gelben Karten in 27 Spielen auf Rang zwei.

Überhaupt aber war es Baumgart an diesem sonnigen Tag am Geißbockheim ein Anliegen, Selke als Mentalitätsspieler der Geißböcke zu verteidigen. "Er tut weh, er ist unangenehm – aber das ist nicht eklig", sagte der 51-Jährige und verwies auf die Hybris so mancher Diskussion in Deutschland – anhand des Beispiels von Joshua Kimmich.

Baumgart verteidigt Kimmich: "Wir suchen Typen – er ist einer!"

Der deutsche Nationalspieler hatte nach dem Sieg des FC Bayern beim SC Freiburg aufreizend vor den Breisgauer Fans gejubelt und war dafür hinterher kritisiert worden. Für Baumgart unverständlich: "Kimmich stellt sich vor die Kurve und die anderen heulen rum. Der soll uns nächstes Jahr die Europameisterschaft holen – aber wie denn? Indem er Blumen verkauft? Wir suchen Typen. Er ist einer. Und dann weinen wir rum, weil er es zu viel macht? Ganz ehrlich: Wir reden uns da was in die Tasche."

Zuletzt fand er den Bogen zurück zu Selke und zitierte dabei Hermann Gerland, den langjährigen Erfolgstrainer in der Bundesliga und im Nachwuchs. "Er hat mal geschrieben: 'Wenn du was gewinnen willst, brauchst du Banditen.'" Kimmich sei so einer. Selke auch. "Davie erinnert mich an einen, der heute am Spielfeldrand manchmal rumschreit. Ich war nämlich auch einer." Mit diesen Worten verschwand Baumgart mit einem Lächeln in der Kabine.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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