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Israel und Gaza: Jüdisches Leben in Köln nach Hamas-Terror


Jüdisches Leben in Köln
"Jeder Form von Antisemitismus entgegentreten"

Von Nils Frenzel, Florian Eßer

09.10.2023Lesedauer: 2 Min.
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Stolpersteine (Archivfoto): Jetzt ist die Kölner Zivilgesellschaft gefragt, findet Daniel Vymyslicky von der Kölner Meldestelle für antisemitische Vorfälle (Quelle: IMAGO/Steffen Unger/imago)

Daniel Vymyslicky von der Kölner Meldestelle für antisemitische Vorfälle erklärt, was der Konflikt in Israel für Menschen aus der Region bedeutet.

Nach der Attacke der Terrororganisation Hamas am Wochenende bleibt die Sicherheitslage auch für viele jüdische Mitbürger in Deutschland angespannt. Das beweisen die Ausschreitungen in Berlin-Neukölln am Samstag. Wie könnte sich die Eskalation im Nahen Osten auf das jüdische Leben in Köln auswirken? Im Gespräch mit t-online befürchtet Daniel Vymyslicky von der Kölner Meldestelle für antisemitische Vorfälle, eine Zunahme antisemitischer Übergriffe – und bittet die Kölner Zivilgesellschaft um Unterstützung.

Gegenüber t-online sage er: "Die Vorkommnisse der letzten Jahre zeigen es deutlich: Wenn der Konflikt im Nahen Osten aufflammt, wirkt sich dies immer auch negativ auf die Sicherheitslage sowie auf das Sicherheitsempfinden von Jüdinnen und Juden in Köln aus. So etwa im Mai 2021, als auf einer großen pro-palästinensischen Demonstration am Heumarkt nicht nur Israelhass, sondern auch eindeutigen Antisemitismus verbreitet wurde. Lautstark wurde in Sprechgesängen die palästinensische Terrororganisation Hamas und deren Militärführung verherrlicht ('Wir sind alle Männer von Mohammed Deif!'). Letzterer hat nun auch die jüngsten Massaker an der israelischen Zivilbevölkerung zu verantworten."

Experte verweist auf frühere Vorfälle

Auf die Frage, ob er einen Anstieg antisemitischer Vorfälle erwarte, verwies Vymyslicky ebenfalls auf die jüngere Vergangenheit und mahnte zur Vorsicht.

"Neben der Demonstration kam es im Mai 2021 auch zu einem Anstieg gemeldeter antisemitischer Vorfälle: So wurden mehrfach Kölner Jüdinnen und Juden, ob bei der Arbeit oder in der Schule, persönlich für israelische Politik verantwortlich gemacht und unter Druck gesetzt; andere bekamen Hassnachrichten in Sozialen Netzwerken zugeschickt. Ein Stolperstein in der Kölner Innenstadt wurde mit den Buchstaben "BDS" beschmiert, der Abkürzung für die weltweite israelfeindliche Boykott-Bewegung."

Vymyslicky: Kölner Zivilgesellschaft gefragt

"Wie sich die jüngsten Ereignisse in Israel diesmal in Köln auswirken werden, ist zwar nicht vorhersehbar. Dass sich Demonstrationen und antisemitische Vorfälle wie 2021 wiederholen, ist jedoch nicht auszuschließen. Die politische Gruppierung, die vor wenigen Tagen in Berlin auf offener Straße und voller Freude das Massaker an israelischen Zivilisten feierte, hat auch in Köln einen aktiven Ableger."

Zuletzt setzte Vymyslicky auf die Solidarität aller Kölner Bürger, der jüdischen Gemeinschaft beizustehen: "Neben etwaigen behördlichen Maßnahmen ist nun insbesondere die Kölner Zivilgesellschaft gefragt, jeder Form von Antisemitismus und Terrorverherrlichung entschieden entgegenzutreten und die jüdische Gemeinschaft in Köln in diesen dramatischen Tagen zu unterstützen."

Verwendete Quellen
  • Stellungnahme von Daniel Vymyslicky, Fachstelle gegen Antisemitismus / Meldestelle für antisemitische Vorfälle
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