Rund 20 Jahre im Stadtrat SPD-Politikerin droht Karriere-Aus: "Entwürdigend und ungerecht"
Die SPD-Politikerin hat Köln 20 Jahre lang geprägt, nun hat ihre Partei sie auf einen recht aussichtslosen Platz gesetzt. Die Entscheidung der Partei berührt sie.
Die bekannte Kölner SPD-Politikerin Elfi Scho-Antwerpes muss um ihre politische Zukunft bangen: Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte die 72-Jährige, dass der ihr zugewiesene Platz 18 auf der Ratsreserveliste für die Kommunalwahl im September "entwürdigend und ungerecht" sei.
Mit dieser Position wird Scho-Antwerpes, bis 2020 erste Bürgermeisterin, der Wiedereinzug in den Stadtrat erheblich erschwert. Aus Protest gegen die Entscheidung war sie bei der Aufstellungsversammlung am vergangenen Samstag noch in einer Kampfkandidatur gegen die Kulturpolitikerin Eva Bürgermeister an, die auf Platz acht gesetzt worden war. Nach zwei Wahlgängen unterlag Scho-Antwerpes jedoch.
SPD-Führung verteidigt Entscheidung
Die SPD-Parteiführung rechtfertigte die Entscheidung gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mit einem Kriterienkatalog, der Geschlechtergerechtigkeit, Diversität und Vertretung aller Stadtbezirke berücksichtigen sollte. Man habe "zu viele gute Leute" und kaum Spielraum gehabt.
Bei der letzten Kommunalwahl 2020 hatte Scho-Antwerpes ihren damaligen Wahlkreis Porz I knapp verloren und zog über die Liste in den Stadtrat ein. Dellbrück, ihr jetziger Wahlkreis, ging 2020 an die Grünen. Die Kommunalwahlen in Köln finden am 14. September statt.
- "Kölner Stadt-Anzeiger", (E-Paper vom 09.05.2025)
- facebook.com: Beitrag von Christian Joisten vom 5. Mai 2025
- stadt-koeln.de: Gesamtergebnis der Kommunalwahl 2020
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