1. FC Köln holt Jonas Nickisch von RB Leipzig: Was der 19-Jährige leisten soll

Der 1. FC Köln hat mit Jonas Nickisch überraschend ein Torwart-Talent verpflichtet. Wie die Geißböcke mit dem 19-Jährigen auf seiner Position planen.

Drei perfekte Transfers hat der 1. FC Köln in der zurückliegenden Woche in die Wege geleitet. Luca Waldschmidt und Jacob Christensen werden die beiden Spieler sein, über die man in der kommenden Saison reden wird. Zudem kam Jonas Nickisch ablösefrei von RB Leipzig in die Domstadt.

Nickisch ist als dritter Torhüter der Leipziger gerade erst DFB-Pokal-Sieger geworden. Der 19-Jährige gilt als großes Talent auf seiner Position, aber noch ohne Profi-Erfahrung. Als deutscher U19-Nationaltorwart wechselt er laut eigener Aussage "als Nummer drei" zum 1. FC Köln und damit zu den FC-Profis von Trainer Steffen Baumgart.

Warum aber brauchen die Geißböcke eine neue Nummer drei? Weil der FC auf dieser Position eine große Veränderung in diesem Sommer anstrebt. Bei den Profis, aber auch bei der U21. Ein Überblick:

Große Rochade bei den Profis

In der vergangenen Saison gehörten vier Torhüter zur Trainings-Mannschaft des 1. FC Köln. Trainer Steffen Baumgart und Torwarttrainer Uwe Gospodarek arbeiteten mit der Nummer eins, Marvin Schwäbe, dessen Stellvertreter Timo Horn, mit Matthias Köbbing (lange Zeit als sogenannter "Trainingstorwart" die Nummer vier im Kader) und der jeweiligen Nummer drei: Jonas Urbig in der Hin- und Julian Roloff in der Rückrunde.

Urbig wurde im Winter an Regensburg verliehen, kehrt nun zum FC zurück. Doch der 19-Jährige soll lediglich seinen Vertrag verlängern und erneut ausgeliehen werden, um woanders Spielpraxis zu sammeln. Horn hingegen hat sich wegen seines auslaufenden Vertrags für eine Veränderung entschieden und den Klub nach 21 Jahren verlassen. Schwäbe bleibt die Nummer eins, Köbbing der Trainingstorwart.

Nickisch ersetzt Roloff

Nickisch wird nun die Nummer drei der Profis. Eine neue Nummer zwei soll weiterhin verpflichtet werden. Der 19-Jährige gilt zwar als großes Talent, seine Rolle beim FC wird aber erst einmal auf die Regionalliga ausgerichtet sein. Denn Nickisch wird zwar bei den Profis trainieren, aber die Nummer eins der U21 werden. Trainingspraxis bei den Profis, Spielpraxis in der zweiten Mannschaft auf Regionalliga-Niveau.

Und Roloff? Alle Anzeichen deuten auf einen endgültigen Abschied des Torhüters hin. Der mittlerweile 22-Jährige war 2018 zum FC gewechselt, ehe 2022 die Chance kam, nach Kanada zu Cavalry FC zu wechseln. Dort aber konnte sich Roloff nicht durchsetzen, weshalb er im Januar 2023 zu den Geißböcken zurückkehrte.

Kompletter Umbruch bei der U21

Nun wird Roloff den FC verlassen, womöglich will der 22-Jährige mehr Zeit in sein Studium investieren, was nicht mehr mit Profifußball überein gehen würde. Überhaupt aber wollen die Geißböcke in der U21 einen großen Umbruch auf der Torhüter-Position vollziehen. Weder Gavin Didzilatis noch Tobias Trautner erwiesen sich in der vergangenen Saison als verlässliche Stützen im Tor und verlassen den Klub.

Damit stellt sich die U21 im Tor komplett neu auf. Nickisch kommt als neue Nummer eins, dazu rückt Mike Dreier aus der U19 als Keeper aus dem eigenen Nachwuchs auf. Ein weiterer Torhüter wird wohl noch verpflichtet. Eine große Rochade auf der Torhüter-Position, doch Steffen Baumgart sagt: "Wir wollen auch auf dieser Position unsere besten Talente fördern." Dafür soll der Umbruch nun sorgen.