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1. FC Köln: So emotional war der Comeback-Sieg


Stimmen zu Köln – Bochum
So emotional war der Comeback-Sieg für den 1. FC Köln


07.04.2024Lesedauer: 4 Min.
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Das Rheinenergiestadion in Köln: Steffen Tigges (l-r), Max Finkgräfe, Dejan Ljubicic, Luca Waldschmidt und Benno Schmitz jubeln nach der Partie.Vergrößern des Bildes
Das Rheinenergiestadion in Köln: Steffen Tigges (l-r), Max Finkgräfe, Dejan Ljubicic, Luca Waldschmidt und Benno Schmitz jubeln nach der Partie. (Quelle: Marius Becker/dpa)

Der 1. FC Köln dreht sein Heimspiel gegen den VfL Bochum in der Nachspielzeit und hofft weiter auf den Klassenerhalt. Die emotionalen Stimmen zum Comeback-Sieg.

Genau 95 Sekunden stellten die Gefühlswelt des 1. FC Köln am Samstagnachmittag komplett auf den Kopf. Bis zur 90. Minute lagen die "Geißböcke" gegen den VfL Bochum hinten, hätten dann vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und damit dramatisch schlechtere Chancen auf den Klassenerhalt gehabt. Doch in der ersten und der zweiten Minute der Nachspielzeit drehten die eingewechselten Steffen Tigges und Luca Waldschmidt das Keller-Duell noch zu Gunsten der Kölner, die 2:1 siegten.

"Im Moment ist es echt schwierig", rang der gerührte Tigges nach seinem ersten Bundesliga-Treffer seit 322 Tagen um Worte. In dieser unfassbaren Nachspielzeit wandelte sich die Situation des FC von "komplett abgeschrieben" zu "alles wieder drin", wie der Stürmer ergänzte. "Dass Luca dann noch das 2:1 köpft, wir das Spiel drehen, uns in eine vernünftige Ausgangsposition bringen und alles in der eigenen Hand haben – das ist schon Emotion pur."

FC-Geschäftsführer Keller: "Phänomenal"

Und diese Emotionen waren einfach überall im Stadion zu sehen und zu hören. Nach Waldschmidts Siegtor rannte die Kölner Bank kollektiv auf den Rasen, nach Abpfiff skandierte die Südkurve "Sieg, Sieg" und hörte nicht mehr auf. Vereinzelt vergossen Fans Freudentränen, weil die Hoffnung auf den Klassenerhalt weiterlebt.

"Phänomenal und irgendwie auch kaum zu glauben", nannte Sportchef Christian Keller das 99-Sekunden-Comeback, durch das Bochum auf Platz 15 nur noch vier Punkte entfernt ist und der Relegationsrang, mit einem Zähler Rückstand auf Mainz, in Reichweite bleibt. Bei allen Kölner Spielern und Verantwortlichen war die Erleichterung riesig. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Das sagten die Trainer

Timo Schultz: "Jeder hat gesehen, dass es für beide Mannschaften um sehr viel ging. Bochum hat es immer wieder geschafft, gefährlich vors Tor zu kommen, gerade mit Standards. Wir sind zwar permanent angerannt, haben unsere aussichtsreichen Situationen aber nicht gefährlich nutzen können. Dass wir uns am Ende belohnen, steht für die Moral der Mannschaft. Nach dem 1:1 haben wir alle Fesseln abgeworfen und noch mal einen Gang hochgeschaltet. Dementsprechend bin ich sehr erleichtert."

Thomas Letsch: "Ich halte es relativ kurz: Glückwunsch an Timo und den 1. FC Köln zum Sieg. Im Moment herrscht bei mir und allen Beteiligten noch große Leere. Zum wiederholten Male bekommen wir Gegentore in der Nachspielzeit und fahren ohne Punkte nach Hause. Es war ein sehr entscheidendes Spiel für beide Seiten. Wir gehen in Führung und schaffen es dann wieder, den Gegner zurück ins Spiel zu bringen. Das tut weh."

Das sagen der Sportchef und die FC-Profis

Christian Keller: "Es war hinten raus natürlich krass. In der ganzen Saison hatten wir es nie, dass wir ein Spiel mal richtig drehen. Und das in der Nachspielzeit mit zwei Toren. Das ist natürlich, wenn man sich den Spielverlauf anschaut, phänomenal und irgendwie auch kaum zu glauben. Andererseits hat die Mannschaft dauernd daran geglaubt und das war wahrscheinlich auch der Schlüssel, dass wir es hinbekommen haben. Bis zum Gegentor war offensichtlich, dass es für beide Mannschaften um extrem viel geht und beiden Mannschaften das auch bewusst ist. Meiner Meinung nach hatten wir damit mehr zu kämpfen als Bochum. Wir haben uns fast nur auf lange Bälle konzentriert, um dann zweite Bälle aufzusammeln. Das war sicherlich nicht die Idee."

Steffen Tigges: "In den ersten 15 Minuten nach dem 0:1 waren wir gefühlt tot. Danach haben wir wieder alles versucht. Es war an uns Einwechselspielern, noch mal einen Funken ins Spiel zu bringen. Dass das so gut geklappt hat, bedeutet mir extrem viel, weil mir die Mannschaft immer den Rücken gestärkt hat, auch wenn es nicht gut in dieser Saison gelaufen hat. Deswegen freue ich mich, dass ich der Mannschaft und den Fans einfach mal etwas zurückgeben konnte. Das 1:1 war eine Gefühlsexplosion – auch persönlich für mich, weil dieser Knoten geplatzt ist."

Luca Waldschmidt: "Das war sehr emotional. Nach dem 1:1 hat das Stadion schon getobt, nach dem 2:1 dann noch mal. Es war extrem wichtig, dass wir gewinnen, da brauchen wir nicht drum herumreden. Das war für uns als Team wichtig und für die Fans genauso. Mit dem Gefühl können wir in die nächsten Wochen gehen. Es war ein zähes Spiel, beide wollten nicht ins offene Messer laufen. Für Bochum wäre, glaube ich, auch ein Unentschieden okay gewesen. Unser Trainer hat schon vor dem Spiel gesagt, dass wir sie müde kriegen müssen, hinten raus wechseln und das Spiel entscheiden können. Das hat mit Tiggi und mir wirklich gut geklappt."

Timo Hübers: "Ich muss sagen, dass ich ganz schön ausgelaugt war nach dem Spiel – sowohl emotional als auch körperlich. So ein Finish, wonach es ehrlich gesagt nicht so ganz aussah, wenn man das Spiel in der 85. Minute betrachtet hat. Umso schöner, dass das Pendel auf unsere Seite ausgeschlagen ist. Ich hoffe, dass wir daran anknüpfen können. Jetzt kommen die Bayern, die in Heidenheim verloren haben. Idealerweise machen wir da weiter, wo wir in den letzten fünf Minuten aufgehört haben. Davor, so selbstkritisch muss man sein, war es kein richtig gutes Spiel von uns. Die erste Halbzeit war noch besser als die zweite. Versuchen wir einfach, das positive Gefühl mitzunehmen."

Florian Kainz: "Wir sind am Ende wild herumgelaufen und haben wild herumgeschrien. Wir waren in Rückstand und wussten, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen müssen. Das Spiel dann so zu drehen – das sind einfach unglaubliche Emotionen. Das war echt ein Spiel, das in Erinnerung bleibt. Der Trainer hat in der Halbzeit angesprochen, dass die Jungs auf der Bank heiß sind und spielen wollen, wir alles raushauen sollen und dann die nächsten kommen. Das waren drei ganz wichtige Punkte aufgrund der Tabellensituation. Wenn du solche Emotionen mitnehmen kannst und weißt, dass du Spiele drehen und hinten raus noch Tore schießen kannst, dann nimmst du sehr viel Positives mit. Obwohl über 90 Minuten nicht alles positiv war."

Verwendete Quellen
  • Geissblog
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