1. FC Köln: Steffen Baumgart – "Möchte zu zwölf besten Mannschaften gehören"

Steffen Baumgart setzt dem 1. FC Köln zum Start in die neue Bundesliga-Saison ambitionierte Ziele. Der erste Schritt soll am Sonntag gegen Hertha BSC gelingen.

In der vergangenen Saison rettete sich der 1. FC Köln erst in der Relegation, nach 34 Spielen reichte es nur zu 33 Punkten und Rang 16. Zu wenig für eine ruhige Saison bei den Geißböcken. Wobei: Steffen Baumgart weiß längst, dass Letzteres eine Utopie ist. "Seien Sie mir nicht böse", sagte Baumgart am Freitag, "in Köln gibt es keine ruhige Saison."

Vor dem Bundesliga-Auftakt am Sonntag daheim gegen Hertha BSC formulierte der 49-Jährige jedoch klare Saisonziele für die kommenden Monate. Sportlich und emotional – und für den ganzen Klub verbindlich. "Ich möchte zu den besten zwölf Mannschaften gehören. Das ist ein erklärtes Ziel", sagte der neue Cheftrainer der Geißböcke auf der Spieltags-Pressekonferenz. Doch damit nicht genug.

"Ein großes Ziel ist auch für mich, dass der FC als Einheit auftritt", sagte der gebürtige Rostocker. Baumgart strebte bereits in den ersten Wochen nach einem neuen Gefühl der Zusammengehörigkeit in seiner Mannschaft. Dieses möchte er in den kommenden Monaten weiter stärken und auf den gesamten Klub ausweiten. "Nicht nur die Mannschaft, sondern auch alles drum herum: Wir wollen einen gemeinsamen Weg gehen, und der soll Erfolg bedeuten und die Menschen stolz machen. Das ist kein kleiner Weg. Dafür brauchen wir alle, und dafür müssen alle an einem Strang ziehen."

Baumgart mahnt: Auch Platz zwölf kann Abstiegskampf bedeuten

Für den 1. FC Köln sind dies hehre Ziele. Seit Jahren ist der Klub zerstritten, seit Jahren taumelt man sportlich von einer Krise in die nächste, seit Jahren scheitern Trainer und Verantwortliche an dieser angestrebten Einheit. Baumgart jedoch soll, auch im Sinne der FC-Bosse, der neue Frontmann einer neuen Zeit am Geißbockheim sein und eben jene neue Einheit mitgestalten. Daher ging der FC-Coach am Freitag auch in die Offensive und forderte diesen gemeinsamen Weg für den gesamten Klub.

Wissend, dass selbst ein zwölfter Tabellenplatz einen Wunsch der Verantwortlichen nicht zwingend sofort erfüllen könnte. "Es heißt ja so schön: Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Wenn ich das höre, reicht aber womöglich selbst Platz zwölf nicht aus." Was er damit meinte: In der vergangenen Saison landete der 1. FSV Mainz 05 mit 39 Punkten auf diesem Tabellenplatz – nach einer Spielzeit voller Abstiegskampf. "Ob wir Platz zwölf an 40 oder 38 Punkten festmachen können, weiß ich noch nicht", sagte daher auch Baumgart.

1. FC Köln: Müngersdorf soll wieder zur Festung werden

In jedem Fall soll, wenn möglich, bereits am Sonntag der erste Schritt gemacht werden. Mit Hertha BSC empfangen die Kölner eine ambitionierte und in den letzten zwei Jahren millionenschwer verstärkte Mannschaft, die ihren Ansprüchen jedoch ständig hinterher zu hinken scheint. Unter dem ehemaligen und Jetzt-wieder-Trainer Pal Dardai soll sich die "Alte Dame" aber wieder stabilisieren und hat laut Baumgart das Potenzial, es schon in der nächsten Saison nach Europa zu schaffen.

"Pal setzt auf Kontinuität. Sie haben die Qualität, ins Rollen zu kommen", mahnte Baumgart. "Unsere Aufgabe ist es, dass sie nicht gleich am ersten Spieltag glücklich nach Hause fahren. Wir wollen sagen: Wir haben ein Heimspiel, und das wollen wir gewinnen." Nach lediglich drei Heimsiegen aus 17 Spielen in der vergangenen Saison ist auch dies eines der Baumgart’schen Ziele für die kommende Saison: Müngersdorf soll wieder eine Festung der Geißböcke werden. Am besten schon am Sonntag.