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Zinsstreit in den USA: Donald Trump attackiert Fed-Chef Jerome Powell


"Dummkopf, Schwachkopf, dummer Kerl"
Trump droht altem Lieblingsfeind Powell mit Entlassung

Von t-online, pri

Aktualisiert am 21.06.2025 - 13:33 UhrLesedauer: 2 Min.
Fed steht vor erster Zinssenkung seit CoronapandemieVergrößern des Bildes
Notenbankchef Jerome Powell hält die Zinsen niedrig. (Archivbild) (Quelle: Susan Walsh/AP/dpa/dpa-bilder)
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US-Präsident Donald Trump erneuert seine Kritik an Notenbankchef Jerome Powell und nähert sich seinem Ziel, ihn auszutauschen. Auch in der Fed regt sich Unmut. Erste Nachfolger melden sich.

Der US-Präsident klingt verzweifelt. "Ich bin nett gewesen, ich bin neutral geblieben, und ich war garstig – und nett und neutral haben nicht funktioniert", schrieb Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social. Amerikas Staatschef hat derzeit einen neuen alten Lieblingsfeind: Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed.

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Video | "Er ist schon fast ein Sektenführer"
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Quelle: t-online

Kern des Streits: Trump blickt auf die schwächelnde US-Wirtschaft und dringt auf niedrigere Leitzinsen. Powell orientiert sich an Kerndaten wie Inflation, Arbeitsmarkt und einer möglichen Eskalation im Zollstreit. Er hält den Zins stabil. Erst vor wenigen Tagen hielt er in einer Fed-Sitzung an seinem Kurs fest: Der Leitzins bleibt unverändert in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent.

US-Präsident droht Fed-Chef mit Entlassung

Trump revanchiert sich mit Gemeinheiten. Er bezeichnete Powell zuletzt als "Dummkopf", "Schwachkopf" und als "dummen Kerl".

Jetzt legte er auf seiner Plattform Truth Social nach. "Ich verstehe völlig, dass meine starke Kritik an ihm es schwieriger macht, das zu tun, was er tun sollte, nämlich die Zinsen zu senken. Aber ich habe alles andere versucht", schrieb Trump. Und drohte erneut mit der Entlassung Powells: "Vielleicht, aber nur vielleicht muss ich ihn einfach feuern."

Dazu postete Trump eine seiner beliebten Infografiken. Sie zeigte die Leitzinssätze verschiedener Notenbanken. Ganz oben, die Schweiz, die mit 0,25 Prozent knapp vor Negativzinsen steht. Am unteren Ende der Tabelle liegen die USA. Eingerahmt von den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kamerun und Äquatorialguinea.

Rivale bringt sich in Stellung

Die Frage, ob Trump den Chef der gesetzlich unabhängigen US-Notenbank tatsächlich entlassen kann, ist juristisch umstritten. Die meisten Fachleute gehen davon aus, dass Trump dies nicht darf.

Der Streit könnte sich erübrigen. Denn auch innerhalb der Fed wächst die Kritik an Powell. Die "Financial Times" zitierte Zentralbankratsmitglied Christopher Waller mit den Worten: "Wir haben jetzt sechs Monate lang pausiert, weil wir dachten, es würde einen großen Zollschock für die Inflation geben. Wir haben ihn nicht gesehen."

Waller gehört dem Zentralbankrat seit 2020 an. Er wurde von Trump während dessen erster Amtszeit nominiert. Sollte Powell gehen müssen, wird er als Nachfolgekandidat genannt.

Der US-Präsident macht bereits seit Monaten Druck auf Powell, den Leitzins zu senken. Er verspricht sich davon höhere Investitionen und ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Bereits zuvor drohte Trump Powell, den er während seiner ersten Amtszeit ins Amt gehoben hatte, zu entlassen. Der Präsident stellt damit die Unabhängigkeit der Zentralbank infrage, eines der Grundprinzipien der Arbeit der Fed.

Verwendete Quellen
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