Neuzugang beim 1. FC Köln: So kann Arrey-Mbi das Team verstärken

Der 1. FC Köln hat seine Transferaktivitäten mit dem Wechsel von Bright Arrey-Mbi abgeschlossen. t-online sagt, welche Stärken das 18-jährige Talent des FC Bayern München mitbringt und welche Pläne der FC mit dem Innenverteidiger verfolgt.

Auf der Suche nach einem vierten Innenverteidiger ist der 1. FC Köln beim FC Bayern München fündig geworden. Die Geißböcke haben Bright Arrey-Mbi aus der Nachwuchsakademie des Rekordmeisters für anderthalb Jahre ausgeliehen.

Dort sorgte der Innenverteidiger im Dezember 2020 schon für einen Rekord: Mit 17 Jahren und 250 Tagen avancierte der Kapitän der deutschen U19-Nationalmannschaft gegen Atletico Madrid zum jüngsten deutschen Spieler, der je für die Bayern in einem Champions League-Spiel aufgelaufen war.

Aufgewachsen ist Arrey-Mbi im rund 50 Kilometer von Köln entfernten Kaarst. 2014, mit damals elf Jahren, zog es den Verteidiger mit seiner Mutter nach England, wo der Linksfuß zunächst bei Norwich City und schließlich beim FC Chelsea ausgebildet wurde.

"Bright ist schon ein Biest"

2019 folgte schließlich die Rückkehr nach Deutschland, wo sich Arrey-Mbi der Akademie des FC Bayern München anschloss. Im selben Jahr durfte der Verteidiger bereits mit den Profis ins Trainingslager nach Katar reisen, wo er bei einigen gestanden Top-Stars Eindruck hinterlassen konnte. So sagte Joshua Kimmich über den 1,87 Meter großen Abwehrspieler: "Bright ist schon ein Biest", während David Alaba erzählte: "Wir hatten zwei Taktiktraining-Einheiten, da hat er als Innenverteidiger keinen einzigen hohen Ball gespielt."

Zum Einsatz kam Arrey-Mbi beim Rekordmeister, abgesehen von seinem 61-minütigen Champions League-Debüt, aber ausschließlich im Nachwuchs. Auf 23 Einsätze in Bayerns U19 folgten in der vergangenen Saison 15 Drittliga-Spiele. In der laufenden Regionalligasaison absolvierte Arrey-Mbi 19 Spiele und erzielte dabei zwei Tore.

Baumgart bremst die Erwartungen

Für die Regionalliga hat der 1. FC Köln das Nachwuchstalent jedoch nicht verpflichtet. Vielmehr wird Arrey-Mbi unter Steffen Baumgart fest als vierter Innenverteidiger im Profi-Kader eingeplant. Dabei soll der Youngster in seiner Entwicklung bereits weiter sein als die Talente aus dem eigenen Stall, denen durch die Verpflichtung selbst noch Zeit bis zum Sprung in die Bundesliga verschafft werden soll.

Allerdings bremste Baumgart die Erwartungen nach dem ersten Training gleich auch: "Er ist ein talentierter Spieler, der aber seine Zeit braucht. Also bitte nicht einplanen, dass er gleich für Furore sorgen wird." Trotzdem freut sich der 50-Jährige über die Verpflichtung: "Wir freuen uns, dass wir ihn an Land ziehen konnten. Wir haben ihn geholt, um ihn aufzubauen und sind froh, ihn jetzt schon zu haben."

Seine größten Stärken hat der robuste Innenverteidiger dabei im Defensivzweikampf: Über 80 Prozent seiner Duelle konnte Arrey-Mbi in der Regionalliga zuletzt für sich entscheiden. Zudem gilt der Neuzugang als spielintelligent und mit sicherem Passspiel (93 Prozent Passquote). Einzig im Luftzweikampf fehlte es dem Teenager zuletzt häufig noch an dem richtigen Timing.

Köln zahlt weniger, wenn Arrey-Mbi mehr spielt

Mit seinen Eigenschaften stellt Arrey-Mbi damit einen spannenden Mix aus ehemaligen und aktuellen FC-Innenverteidigern. So ähnelt die Linksfüßigkeit sowie Robustheit dem nach Chicago gewechselten Czichos, während sein sicheres Aufbauspiel mit dem von Jorge Meré oder Luca Kilian zu vergleichen ist. Abzuwarten bleibt, inwieweit sich der Neuzugang auf das von Baumgart geforderte mutige Passspiel nach vorne einstellen kann.

Letztendlich dürften alle Parteien von dem Leihgeschäft profitieren: Die Kölner erhalten für eine geringe Leihgebühr, die sich je nach Anzahl der Einsätze sogar noch reduzieren soll, einen talentierten Abwehrspieler. Arrey-Mbi kann sich auf Bundesliga-Niveau entwickeln und beweisen. Und der FC Bayern München bekommt im Sommer 2023 im besten Fall einen Bundesliga-erfahrenen und gereiften Spieler zurück.