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Peter Brings aus Köln: Unsere Heimat kann uns retten


Brings – auf den Punkt
Wir haben es vergeigt – aber es gibt noch Hoffnung

  • Peter Brings: Leadsänger der kölschen Rockband Brings
MeinungVon Peter Brings

Aktualisiert am 02.03.2021Lesedauer: 2 Min.
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Ein Maar in der Eifel umgeben von Natur: Peter Brings schreibt in seiner aktuellen Kolumne über seine Hoffnung für die Zukunft, entgegen aller schlechten Nachrichten,Vergrößern des Bildes
Ein Maar in der Eifel umgeben von Natur: Peter Brings schreibt in seiner aktuellen Kolumne über seine Hoffnung für die Zukunft, entgegen aller schlechten Nachrichten, (Quelle: Olaf Döring / Peter Schulten/imago-images-bilder)

Peter Brings ist Frontmann der Kölsch-Band "Brings" ("Superjeilezick") und schreibt über alles, was ihn bewegt. Diese Woche: Wie ein Tag im Wald und eine unbekannte Familie ihm dabei halfen, düstere Zukunfts-Gedanken loszuwerden.

Unterwegs im Eifel-Wald. Die Luft ist lind wie im herrlichsten Frühling. Die Sonne schon eher heiß als nur warm im Gesicht. Ja, auch mitten im Wald. Das liegt daran, dass es erst Mitte Februar ist. Von Blättern an den Bäumen keine Spur, auch die Singvögel fehlen irgendwie bei diesem Frühsommer-Feeling. Alles um mich herum ist eigentlich noch im Wintermodus.

Nur diese Temperaturen und die Kraft der Sonne spielen ein anderes Lied. Zack! Schon sind diese Gedanken wieder da. Die anfängliche Freude über einen schönen Sonnentag mitten im Winter weicht der Erkenntnis, dass alles nicht mehr stimmt. Temperatursprung nach oben, Klimawandel, Erderwärmung, Trockenheit, CO2... Was wird unseren Pänz noch bleiben? Wir haben es vergeigt, über unsere Verhältnisse gelebt. Peng, Peng, Peng!

Doch dann: Bevor ich mich ganz diesen dunkeln Gedanken hingeben kann, sehe ich eine Gruppe sehr bunt gekleideter Menschen auf mich zukommen. Da der Wald ja noch völlig nackt ist, sehe ich sie schon von fern. Ein Haufen Kinder voran, Hund an der Leine, der das Tempo bestimmt.

Das Wort Heimat

"Boah, ein Erdloch! Da wohnt ein Fuchs drin. Ganz bestimmt!", "Ach Quatsch! Viel zu groß! Da kommen Morlocks raus! Oder mindestens paar Hobbits!". Großes Geschrei, weiter geht’s.

Es gab Zeiten, da fühlte ich mich sehr schnell gestört von lauten Menschen hier draußen. Heute gar nicht. Die Eltern bleiben stehen, erklären dem Nachwuchs immer wieder, was hier im Wald los ist. Dass es die letzten Jahre zu trocken war, wie wichtig jeder einzelne Baum ist, wie unglaublich lange es dauert, bis die so groß sind.

Lange noch nach dem bunten Haufen sehend, denke ich im Weitergehen: Es ist ja bekanntlich gar nicht so einfach, so einen Ausflug mit der ganzen Familie hinzubekommen. Ein kleiner Sieg gegen das "Online-Leben" der Kids. Wenn die nach so einem Marsch durch die Natur abends etwas besser ins Bett zu bekommen sind, dann vielleicht noch von diesem Tag im Wald träumen.

Dann sind sie ja vielleicht auch später zu gewinnen. Zu gewinnen für die Zukunft. Für die notwendigen Änderungen und damit auch die unausweichlichen Entbehrungen in unser aller Leben, damit wir weiterhin diesen einmaligen Planeten, ja und auch unser schönes Land, unsere Heimat erleben wollen. Zum ersten Mal seit Langem klingt dieses sehr strapazierte Wort "Heimat" echt gut in meinen Ohren.
Euer Pitter

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