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Corona: Kliniken in fünf Bezirken müssen OPs verschieben


Landshut
Corona: Kliniken in fünf Bezirken müssen OPs verschieben

Von dpa
17.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Intensivstation Klinikum FürthVergrößern des BildesEin Intensivstationsarzt zieht Schutzhandschuhe an. (Quelle: Daniel Vogl/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Wegen der schnell steigenden Zahl der Corona-Intensivpatienten müssen Krankenhäuser in fünf der sieben bayerischen Regierungsbezirke alle nicht medizinisch notwendigen Operationen verschieben. In Oberbayern erließ die Regierung am Mittwoch eine entsprechende Anweisung. In Niederbayern, Schwaben sowie Mittel- und Oberfranken haben dies die örtlichen Krankenhauskoordinatoren übernommen. Ausgenommen sind bislang Unterfranken und die Oberpfalz, auch dort beobachten die Regierungen die Lage jedoch genau.

Damit soll verhindert werden, dass die Krankenhäuser der Behandlung der Patienten nicht mehr Herr werden. In ganz Bayern ist die Zahl der Covid-Intensivpatienten in den vergangenen Wochen sehr schnell gestiegen: Am 1. September waren es laut Intensivregister 169, am 1. Oktober 262, am 1. November 437 - und nun innerhalb von zwei Wochen noch einmal nahezu eine Verdopplung.

In Oberbayern gilt die Anweisung bis 10. Januar für die so genannten Corona-Schwerpunktkliniken. Viele Krankenhäuser können mangels Behandlungsmöglichkeiten oder wegen anderer medizinischer Schwerpunkte ohnehin keine Corona-Intensivpatienten aufnehmen.

Bundesweit nimmt Bayern in der vierten Corona-Welle Negativ-Spitzenplätze ein: Gemessen an der Bevölkerung sind derzeit sowohl die Zahl der Intensivpatienten als auch die Zahl der Corona-Toten weit überdurchschnittlich. So sind in den vergangenen sieben Tagen nach Daten der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität 364 Menschen in Bayern an oder mit Covid-19 gestorben. Das sind mehr als doppelt so viele wie in Nordrhein-Westfalen, obwohl NRW fast sechs Millionen mehr Einwohner zählt.

Die Pandemie fordert im Verhältnis in Bayern auch ungleich mehr Todesopfer als im Norden Deutschlands: Im Schnitt sind laut LMU-Auswertung in Bayern fast 3 von 100 000 Bürgern an Corona gestorben, in Bremen dagegen weniger als einer von 200 000.

Die Mehrheit der Mediziner sieht einen Zusammenhang mit der Impfkampagne. Bremen hat mit knapp 80 Prozent bundesweit die höchste Impfquote in Deutschland, Bayern dagegen mit weniger als 66 Prozent die niedrigste unter den alten Bundesländern. Die Lage wird jedoch dadurch verschärft, dass die Schutzwirkung der Corona-Impfung schneller nachlässt als von Medizinern und Politikern erhofft.

Um Intensivbetten für großenteils ungeimpfte Covid-Patienten frei zu halten, müssen nun andere Patienten auf ihre Operationen warten. Grund ist, dass Patienten nach größeren medizinischen Eingriffen zur Beobachtung auf eine Intensivstation kommen. Dies ist nicht möglich, wenn alle Betten belegt sind.

Beispiele sind Krebsoperationen ebenso wie das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks. Abgesehen davon gilt die Regel, dass Intensivstationen möglichst nicht voll belegt sein sollten, damit nach Herzinfarkten, Schlaganfällen, schweren Unfällen, Bränden und anderen Unglücken Betten für Akut-Patienten frei sind.

"Mir ist bewusst, dass die nun notwendige Absage oder Verschiebung von Behandlungen für viele Patientinnen und Patienten eine Belastung darstellt", sagte Oberbayerns Regierungspräsidentin Maria Els. "Die sich zuspitzende Lage in den oberbayerischen Krankenhäusern lässt uns aber leider keine andere Wahl."

Niederbayerns Regierungspräsident Rainer Haselbeck appellierte am Mittwoch an die Bevölkerung, Kontakte zu meiden und sich impfen zu lassen: "Unsere medizinische Versorgung und damit unsere Art zu leben können wir nur alle gemeinsam schützen."

Eine landesweite Anordnung gibt es laut Gesundheitsministerium in München nicht. "Es wurden die Entscheidungen - wie bereits während der zweiten und dritten pandemischen Welle - nicht landesweit geregelt, sondern ganz bewusst dezentral ausgestaltet", erklärte eine Ministeriumssprecherin. Damit könnten in Kenntnis der Situation "vor Ort passgenaue Entscheidungen" getroffen werden können, Krankenhäuser würden nicht unnötig in ihrer regulären Tätigkeit behindert.

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