Täter planten aufwändige Flucht Diebe rasen in Juweliergeschäft – Polizei findet Fluchtwagen
Nach einem spektakulären Überfall in der Leipziger Innenstadt, hat die Polizei das Fluchtauto gefunden. Das hatten die Diebe ins Schaufenster gefahren.
Um 2.38 Uhr in der Nacht zum Montag sind mutmaßliche Diebe mit einem Auto in die Eingangstür des Juweliers Brinkmann und Lange in der Leipziger Innenstadt gefahren. Als die Alarmanlagen los gingen, flohen sie ohne Beute.
Die Polizei hat nun im Süden der Stadt das Fluchtfahrzeug, einen dunkelblauen VW Passat, gefunden. Er stand mit zerstörter Frontpartie in der Arthur-Nagel-Straße in Leipzig-Großzschocher. "Wir konnten zweifelsfrei sicherstellen, dass es sich um das Tatfahrzeug handelt", sagte Polizeisprecher Christoph Graupner zu t-online.
In der Nacht zum Montag rammten die Täter mit dem dunkelblauen VW Passat die mit Gittern gesicherte Eingangstür des Juweliergeschäftes. Sie konnten so ins Geschäft gelangen. Dort lösten sie laut Polizeisprecherin Dorothea Benndorf mehrere Alarmanlagen aus, unter anderem eine Vernebelungsanlage. Dies trieb die Täter wohl in die Flucht.
Gleiche Masche brachte Tätern ein Jahr zuvor Millionenbeute ein
Der laute Alarm aktivierte Zeugen und eine Sicherheitsfirma, die sich umgehend bei der Polizei meldeten. Die Einsatzkräfte waren in kurzer Zeit am Tatort, die Polizeidirektion Leipzig liegt nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt. Doch die Täter hatten da schon die Flucht ergriffen. Allerdings, so Benndorf, ohne Beute.
Vor etwas mehr als einem Jahr, am 20. April 2021, gelang in demselben Geschäft ein Einbruch mit der gleichen spektakulären Masche: Diebe rammten ein Auto ins Geschäft und entkamen mit einer Millionenbeute. Einige der Täter wurden schon wenige Tage später in Polen gefasst, als sie versuchten, Teile der Beute zu verkaufen.
Es ist der fünfte Überfall dieser Art seit der Wende auf diesen Juwelier. Laut Informationen von t-online hatte er nach dem Überfall im letzten Jahr die Stadt darum gebeten, vor dem Eingang eine Polleranlage bauen zu dürfen. Dies sei vonseiten der Stadt aber bisher nicht genehmigt worden.
Leipzig: Polizei sucht weiter nach Zeugen des Einbruchs
"Vor Ort wurden umfänglich Spuren gesichert. Weiterhin wurden Teile des Fahrzeuges sowie eine Kennzeichentafel L-EA 1908, welche an dem VW angebracht war, im Geschäft aufgefunden", sagte Benndorf. Allerdings gehörten die Kennzeichen nicht an den VW, sondern waren von einem anderen KFZ gestohlen.
Auch zum nun gefundenen Tatfahrzeug hatte die Polizei schon am Montag eine Spur: "Zwischen dem 30. Juli 8.50 Uhr und dem 31. Juli 20.15 Uhr wurde in der Hohlbeinstraße auf Höhe der Hausnummer 33a ein blauer VW Passat entwendet", sagte die Polizeisprecherin am Montag. An diesem waren die amtlichen Kennzeichen L-BO 214 angebracht.
Die Polizei sucht weiter nach Zeugen, die am Wochenende Beobachtungen zu verdächtigen Personen in der Hohlbeinstraße in Verbindung mit dem gestohlenen VW Passat gemacht haben.
Täter sägten vorsorglich Poller ab
Eine weitere Spur ist bemerkenswert: Im Bereich Schleußiger Weg und Nonnenweg, also am südlichen Ende des Clara-Zetkin-Parkes, waren Poller abgesägt, ebenso in der Pistoriusstraße auf Höhe der Hausnummer 71.
Die Polizei vermutet, dass die Täter die Route durch den Park als Fluchtweg nutzten. Sie fragt darum die Bevölkerung: "Wer hat vor der Tat ein Fahrzeug mit dem Kennzeichen L-EA 1908 gesehen? Wer kann Aussagen zu den abgesägten Pollern machen und hat Personen dazu beobachtet?"
Zeugen, die Hinweise dazu, zu den unbekannten Tatverdächtigen oder zum Sachverhalt machen können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 oder unter der Telefonnummer 0341-96 64 66 66 zu melden.
- Telefonate mit der Polizei Leipzig