t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon

Menü Icont-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomeRegionalLeipzig

Coronavirus | Maskenpflicht-Ende in Sachsen: "Konnten das eh nicht mehr kontrollieren"


"Wir konnten das eh nicht mehr kontrollieren"

Von t-online, cg

Aktualisiert am 17.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Straßenbahnhaltestelle in Leipzig am Montagmittag:Vergrößern des BildesStraßenbahnhaltestelle in Leipzig am Montagmittag: "Keine gute Idee, die Maskenpflicht jetzt abzuschaffen." (Quelle: ArcheoPix)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Sachsen hat die Maskenpflicht im ÖPNV abgeschafft. Fragt man Leipziger Fahrgäste, wie sie das finden, zeigt sich ein erstaunliches Meinungsbild.

Nach genau eintausend und einem Tag ist am Montag die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr Sachsens beendet worden. Kein Wirrwarr mehr, wenn man mit der S-Bahn von Halle nach Leipzig fährt, keine Maskenkontrollen, dafür aber ein erhöhtes Infektionsrisiko und die Ungewissheit: Soll ich – oder soll ich nicht?

t-online hat sich unter Passanten in der Leipziger Innenstadt umgehört: Es ist Mittagszeit und an der Straßenbahnhaltestelle am Augustusplatz geht es geschäftig zu. Insgesamt neun Straßenbahnlinien kommen hier zusammen.

Leipzig: Viele Befragte wollen weiter Maske tragen

Schaut man sich hier um, sieht man viele Menschen, die weiterhin eine Maske tragen. "Wo viele Leute zusammenkommen, werde ich weiterhin einen FFP2-Mundschutz tragen. Es ist keine gute Idee, die Pflicht jetzt abzuschaffen", sagt eine Frau, die gerade aus der Linie 7 ausgestiegen ist.

Dies ist eine Meinung, die man öfter hört. Viele, gerade ältere Menschen möchten sich weiterhin nur mit einem Mundschutz in die Bahn setzen. Ähnliche Vorsätze hörte man auch schon im vergangenen Jahr, als die Maskenpflicht in Innenräumen abgeschafft wurde.

Dies deckt sich mit einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov aus dem Dezember, in der sich 52 Prozent der Bevölkerung gegen ein Ende der Corona-Maßnahmen aussprachen. Die Umfrage wurde im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa erstellt.

Die Jüngeren sehen das oft gelassen: "Mich stört die Maske eigentlich nicht, aber wenn es nun nicht mehr verpflichtend ist, dann ist das okay. Aber ich finde es schon wichtig, dass man sich im Winter mehr schützen sollte. Der Zeitpunkt hätte besser gewählt sein können", meint die Studentin Hannah.

Viele wollen sich an die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ausgegebene Empfehlung halten, die Maske fortan eigenverantwortlich weiter zu tragen. So auch eine ältere Dame: "Ich denke, gerade bei Ärzten und in Krankenhäusern ist es wichtig, weiterhin eine Maske zu tragen."

Passant: "Man hielt sich dran, fühlte sich aber immer bevormundet"

Entsprechend der YouGov-Umfrage waren Ende 2022 41 Prozent der Deutschen für ein sofortiges Ende der Pflicht. Wo sind diese Mitbürger? Am Augustusplatz sind die deutlich in der Minderheit.

Wilfried Schmidtke ist einer von ihnen. "Für mich hätte das schon viel früher weggemusst. Man hielt sich dran, fühlte sich aber immer bevormundet." Auch Stefan, der gerade aus der 12 ausgestiegen ist, um ins Fitnessstudio zu gehen, sieht es ähnlich. "Man hat es eben gemacht … endlich ist es weg."

Hans-Peter* ist Straßenbahnfahrer und hatte heute die Frühschicht. Seinen richtigen Namen möchte er hier nicht lesen, aber er hat zum Thema etwas zu sagen: "Es wurde doch schon seit langem nicht mehr kontrolliert und immer mehr Menschen haben auch keine Masken mehr getragen. In der Anfangszeit wurde viel kontrolliert, auch mit Polizei."

Straßenbahnfahrer: "Wir konnten das eh nicht mehr kontrollieren"

Eine Weile seien die Züge an den Endhaltestellen auch desinfiziert worden. "Das wurde immer weiter zurückgefahren", erzählt der Mann. "Wir als Fahrer konnten da sowieso nicht kontrollieren. Wenn ich jedes Mal durch den Zug gehe, dann komme ich mit zwanzig Minuten Verspätung an der nächsten Haltestelle an."

Insgesamt führte das Ordnungsamt Leipzig in 10.380 Bussen und Bahnen Kontrollen durch. Dies teilte die Stadt in einer Bilanz am Freitag mit. In 5.700 Fällen trug jemand keine Maske. Nur zehn Prozent der Erwischten konnten ein ärztliches Attest glaubhaft nachweisen. In 1.298 Fällen wurden Verwarngelder fällig oder es kam sogar zu einer Anzeige.

Straßenbahnfahrer Hans-Peter überrascht, dass doch noch so viele einen Mund-Nasen-Schutz tragen. "Mal abwarten, wie lange sie das durchhalten."

*Name von der Redaktion geändert

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa (YouGov-Umfrage vom 29. Dezember 2022)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website